Ein Fachgespräch zum Thema „Hospiz" fand vor kurzem zwischen dem zuständigen Abteilungsleiter des Hospizes von Lakumed in Vilsbiburg, Timo Grantz, und einer SPD-Delegation statt. MdL Natascha Kohnen, Bezirkstagsdirektkandidatin Christine Trapp und Landtagskandidatin Ruth Müller aus Landshut informierten sich über das einzige stationäre Hospiz Niederbayerns, das in Vilsbiburg ist und zehn Betten umfasst. Dabei waren die engagierte Arbeit vieler Ehrenamtlicher sowie die unzureichende Finanzierung durch die Krankenkassen die zentralen Themen.
Der Abteilungsleiter Timo Grantz erklärte, dass im Hospiz in Vilsbiburg 12 Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer schwerstkranke Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleiten. „Für uns steht dabei die Menschlichkeit im Mittelpunkt", stellte er heraus. Es geht darum, dass die betroffenen Menschen in dieser Lebensphase so gut es geht schmerzfrei sind und sich gut aufgehoben fühlen. Dabei wollen wir ihnen zur Seite stehen und ihnen auch die Angst vor dem Sterben nehmen."
Kreis- und Stadträtin Christine Trapp betonte: „Sie leisten hier auch für die Menschen aus unserem Landkreis eine unendlich wichtige Aufgabe. Die Zufriedenheit der Betroffenen und auch ihrer Angehörigen zeigt deutlich, wie gut Sie Ihre Aufgabe hier erfüllen." Herr Grantz lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der „Hospizgruppe Dingolfing-Landau e.V." „Als wir das stationäre Hospiz in Vilsbiburg eröffnet haben, haben uns die Verantwortlichen aus Dingolfing-Landau hervorragend unterstützt."
Timo Gantz beklagte allerdings die unzureichende Finanzierung der Hospize durch die Pflege- und Krankenkassen. „Unser Hospiz in Vilsbiburg muss 140.000 Euro Defizit über Spenden finanzieren, da die Kassen aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen im Sozialgesetzbuch nur 90 Prozent der verhandelten Tagessätze bezahlen müssen. „Die Krankenkassen stehlen sich hier aus ihrer Verantwortung gegenüber schwerstkranken Menschen", äußerte SPD-Landtagskandidatin Ruth Müller. Bezirkstagsdirektkandidatin Christine Trapp schloss sich an und fügte hinzu: „Dieses Profitstreben ist nicht hinnehmbar. Die Spendengelder von Privatpersonen, Firmen und Vereinen sind ja dafür gedacht, Zusatzleistungen anzubieten, die den Schwerkranken eine Freude machen oder Entspannung bringen.
Dass Spendengelder von oberster Stelle einkalkuliert werden, um den laufenden Betrieb zu finanzieren, darf nicht akzeptiert werden." MdL Natascha Kohnen sagte zu, diese unzureichende Finanzierung auch im Bayerischen Landtag zu thematisieren. Auch die verbesserte Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit der Hospizhelfer ist Christine Trapp, Ruth Müller und Natascha Kohnen ein Anliegen. Von den Krankenkassen wird dieses nicht als „Spende" anerkannt.
Der Abteilungsleiter des Hospizes Timo Grantz bewertet das anders: „Auch Zeit ist eine Spende. Unsere Ehrenamtlichen bringen hier so viel Zeit und Engagement auf, dass dies auch von den verantwortlichen Stellen entsprechend honoriert werden sollte." Er dankte in diesem Zusammenhang allen ehrenamtlichen Helfern und Spendern, die mit ihrer Unterstützung für das Hospiz oder den Förderverein einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die betroffenen Menschen mit der dort geleisteten Fürsorge sehr zufrieden sind.
Foto: Landtagskandidatin Ruth Müller, MdL Natascha Kohnen, Abteilungsleiter des Hospizes Timo Grantz und Bezirkstagskandidatin Christine Trapp