Hier in der Lochhammerstraße, eine Seitenstraße der Landshuter Straße, sollen künftig bis zu 150 Asylbewerber untergebracht werden. Ehemals war dieses noch recht gut er- haltene Gebäude ein BRK-Seniorenheim und davor ein Kreiskrankenhaus.
Geisenhausen. Die erwachsenen Kinder (Sohn, Tochter) von Landrat Josef Eppeneder (64) könnten schon bald wieder Ihre Asylbewerber in den jüngst erworbenen Immobilien in Wörth (20 Mieter) und Vilsbiburg (6 Mieter) verlieren und damit auch ein höchst lukratives Geschäft. Denn: Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat entschieden.
Im ehemaligen BRK-Seniorenheim Geisenhausen - bei der Schule gelegen - darf eine Gemeinschaftsunterkunft für bis zu 150 Asylbewerber eingerichtet werden. Die 6.500 Einwohner große Marktgemeinde mit Bürgermeister Robert Maier an der Spitze hat versucht, per Veränderungssperre ein Massenquartier für Asylbewerber zu verhindern. Eine Bürgerinitiative wurde inszeniert. Bis vor wenigen Wochen hat auch noch der bis Ende März in Geisenhausen wohnhafte Neonazi Martin Wiese die Trommel gegen mögliche Asylbewerber geschlagen. Wiese ist seit Anfang April in den Raum Landau/Isar umgezogen. Zudem droht ihm eine neue Haftstrafe.
Geisenhausen ist bestens per Bus und an Landshut angebunden. Die Lebensqualität ist in dieser Marktgemeinde mit der Vorzeigefirma Pöschl (Schnupftabak) hoch. Das Verwaltungsgericht war am Mittwoch sogar in Begleitung von Regierungspräsdent Heinz Grunwald in Geisenhausen vor Ort. Der gute Rat des Vorsitzenden Richters Michael Happ an die Gemeinde, die grundsätzliche "Nein"-Position aufzugeben und mit der Regierung über eine Reduzierung der aufzunehmenden Asylbewerber zu verhandeln.
Die Rückseite des ehemaligen BRK-Seniorenheims schaut schon etwas mitgenommen aus. In der unmittelbaren Nachbarschaft (rechts) befindet sich eine große Gärtnerei.
iAlso womöglich nicht 150, sondern lediglich 100 bis 120. Das ehemalige Seniorenheim wurde von der ARA Immobilien GmbH Landshut erworben. Der neue Eigner will lieber heute als morgen vermieten. Kein Zweifel, die Regierung will mit einer großen Sammelunterkunft unter dem Strich Geld sparen. 20 Euro pro Kopf und Tag wird es nicht mehr geben. Dieser Tagessatz hat nicht zuletzt bei den Asylanten-Immobillien der Eppender-Kinder zu einer stürmischen Neiddebatte geführt. Im Mustervertrag der Regierung für die Anmietung von Asylanten-Unterkünften ist keinerlei Kündigungsfrist vorgesehen. Ein Aus- oder Umzug ist jederzeit möglich. Das Thema könnte sich also demnächst für die Eppeneders wieder in Luft auflösen. Am 5. Juni wird sich der Geisenhausener Gemeinderat vor sicher zahlreichen Zuhörern und Besuchern in öffentlicher Sitzung mit der Causa beschäftigen. Erst danach ist ein schrifltiches Urteil des VGH (Vewaltungsgerichtshof) zu erwarten. /hs