Am Dienstag, 2. Oktober, werden um 9 Uhr im Beisein von Oberbürgermeister Hans Rampf durch den Initiator des Projekts, den Kölner Bildhauer Gunter Demnig, die ersten drei Stolpersteine in der Theaterstraße 65 für Katharina, Adolf und Isidor Schönmann verlegt. Das Ehepaar Schönmann lebte über 50 Jahre in Landshut und führte mit dem Sohn Isidor ein Textilwarengeschäft.
Der Verein "Stolpersteine für Landshut - gegen das Vergessen e.V.", hat die Biographien und Schicksale der weiteren 6 Kinder von Katharina und Adolf Schönmann erkundet und auch das Schicksal ihrer Ehefrauen bzw. Ehemänner sowie der Kinder, soweit dies herauszufinden war. Vereinsvorsitzender Konrad Haberberger hat im Stadtarchiv München nach Fotografien gesucht, weil er wusste, dass die Familie Schönmann am 1.12.1938 nach München nach der Enteignung ihres Wohnhauses und Geschäftes gezogen ist. Haberberger konnte dadurch eine umfangreiche Sammlung von Informationen über die Familie Schönmann, die bis zum Jahre 1938 ein Textilwarengeschäft in der Theaterstraße 65 hatte, erstellen. "Das Schicksal der Familie Schönmann ist ein anschauliches Beispiel für die Tragödie vieler deutsch-jüdischer Familien während der Herrschaft des Nationalsozialismus in Deutschland", so Konrad Haberberger..
Nach über 70 Jahren kehren jetzt mit den Stolpersteinen die Namen der ehemaligen Landshuter Bürgerinnen und Bürger zurück, die von Nationalsozialisten verfolgt, entrechtet, deportiert und schließlich ermordet worden sind.
Zwei Stolpersteine werden für das Ehepaar Cäcilie und Adolf Hirsch in der Theaterstraße 55-57 ( Inhaber des ehemaligen Kaufhaus Hermann Tietz Nachf.) und für die Familie Marx werden 4 Stolpersteine in der Altstadt 178/179 verlegt.
Der Bildhauer Gunter Demnig hat mittlerweile über 32.000 Stolpersteine in über 300 deutschen Städten und in einigen europäischen Ländern verlegt.
Am Montag, 1. Oktober, wird er im Salzstadel um 19.30 Uhr in einer öffentlichen Veranstaltung sein Projekt auf Einladung des Vereins "Stolpersteine - gegen das Vergessen" vorstellen und sich der Diskussion stellen.