Kumhausen. Am Dienstagabend (3.01.) wird das große Geheimnis gelüftet. Bürgermeister Josef Nagl (CSU) hat uns am Montag in einem Telefongespräch bestägt: "Ja, wir haben einen sehr guten, jungen, dynamischen Kandidaten." Er kommt aus der Wirtschaft (EDV-Bereich) und ist um die 40 Jahre alt.
Der neue CSU-Bürgermeisterkandidat sitzt nicht im Gemeinderat. Also ein Quereinsteiger in die Kommunalpolitik.
Die Nominierungsversammlung hat der CSU-Ortsvereinsvorsitzende Herbert Molitor in das Gasthaus Hachelstuhl einberufen (das Gasthaus Bauer hat derzeit geschlossen). Der Kandidat wird sich und seine politischen Zeile für die Gemeinde kurz vorstellen und dabei natürlich auf die bisherigen Leistungen der 12-jährigen Amtszeit von Josef Nagl aufbauen. Dieser hat die Gemeinde deutlich entschuldet. Über 350 Bauplätze wurden in seiner Amtszeit verkauft. Im neuen Baugebiet Preisenberg V sind die ersten zehn Bauparzellen bereits wieder verkauft. Erste Grundstücke sind schon bebaut. Eine Famie ist bereits eingezogen.
Bürgermeister Nagl erinnert sich. Als er im Jahre 2000 die Amtsgeschäfts übernahm, hatte die Gemeinde nur 125 000 Euro Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Jetzt sind es 1,3 Milloinen Euro. Eine Verzehnfachung also. Der CSU-Bürgemeister gilt landkreisweit als ein absoluter Kenner der Zuschußmöglichkeiten. Wo immer sich eine Geldquelle auftut, gehört Kumhausen zu den ersten Gemeinden, die Förderanträge stellt.
So sei man auch bei rentierlichen Fotovoltaikanlagen gut dabei. "Ich kann eine gut bestellte, finanziell wohl geordnete Gemeinde übergeben", so der Rathauschef. Über die Wahlchancen wollte Nagl nicht definitiv spekulieren. "Ich rechne mit einer Stichwahl bei drei Kandidaten." Will heißen, dass Nagl davon ausgeht, dass am 11. März noch niemand über 50 Prozent der Stimmen erreicht. 14 Tage später (25.03.) müssen dann die beiden Bewerber mit den besten Wahlergebnissen in die Stichwahl.
Gewundert hat sich Nagl ein wenig über den ersten Werbeprospekt des Kandidaten der Freien Wähler. Jetzt werbe er ganz groß mit dem neuen Rathaus, dabei habe der Gemeinderat Thomas Huber ehemals ebenso gegen den Rathausneubau gestimmt wie auch die grüne Kandidatin Rosi Steinberger.
Kumhausen hatte zum Ende des Jahres 2011 exakt 5129 Bürgerinnen und Bürger mit Erstwohnsitz und weitere 127 mit Zweitwohnsitz. Knapp jeder 20. Einwohner (4,7 Prozent) ist Ausländer. In Landshut ist der Ausländeranteil mehr als doppelt so hoch.
Wahlberechtigt sind nur Erstwohnsitzler. Die Zahl der Wahlberechtigten beträgt ca. 3800. Der neue Bürgermeister bzw. die neue Bürgermeisterin wird auf acht Jahre bis 2020 gewählt. Bei der Kommunalwahl 2014 dürfen in Kumhausen erstmals 20 Gemeinderäte gewählt werden, weil die Gemeinde eben gesichert über 5000 Einwohner hat. Derzeit sind es nur 16 Gemeinderäte.