Landshut. Schon eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale stand fest, dass die ganz große Mehrheit der Landshuter das Projekt oberirdischer Burgaufzug ablehnt. Der Stadtrat soll es nicht mehr weiterverfolgen. So des Volkes Wille. So stand es im Rats- begehren. Die Bügerinitiative "Schützt den Burgberg", hier im Bild mit Andereas Gänsbacher, kämpfte auch noch am Samstag stundenlang vor dem Rathaus.
Von 22.011 gültigen Stimmen waren 18.338 gegen das Projekt Burgaufzug. Ds sind 83,32 Prozent. Ein glasklartes Votum der Landshuter Bürgerschaft, zumal auch die Wahlbeteiligung mit 43,9 Prozent sehr hoch war. Jetzt wird gerätselt, wie es sein konnte, dass der Oberbürgermeister und die Mehrheit des Stadtrats die Stimmung in der Bevölkerung so extrem falsch eingeschätzt haben. Oder wurden in der Werbung für den Burgaufzug drastische Fehler gemacht? Oder haben die Befürworter nicht intensiv genug geworben?
Heute, Montag, meldet sich die Bürgerinitiatve "Schützt den Burgberg" um 15 Uhr noch einmal im Rahmen einer Pressekonferenz zu Wort. Ihr prominentester Unterstützer und Mitstreiter war ja der Autor und Filmemacher Dieter Wieland, ein Schulfreund von Josef Deimer. Kein Zweifel, das Ratsbegehren Burgaufzug ist auch ein grandioser Erfolg für die Grünen und die ödp. Nur diese beiden Parteien haben die Bürgerinitiative offen und kraftvoll unterstützt, - Unerklärlich ist sicherlich auch die Tatsache, dass sich der größte Teil der Stadträte am Wahlabend nicht im Plenarsaal sehen ließ: Niemand von den 15 CSU-Räten, keiner von der FDP, nur Margit Napf von den Bürgern für Landshut, von der SPD lediglich Robert Gewies. - Ein in dieser Höhe sensationeller Erfolg der Bürgerinitiative und der Grünen, die ja im Stadtrat "nur" sieben Sitze haben. Stadträtin Elke März-Granda (parteilos) war sogar selbst Mitbegründerin und engagierte Aktivistin der Bi "Schützt den Burgberg". Freilich, vereinzelt gab es auch in anderen Stadtratsfrakionen bekennende Burgaufzug-Gegner. /hs