Landshut (06.09.2017) Der Fernseher, den die SPD am Sonntag (3.09.) im "Zollhaus" aufstellte hatte mit rund zwei Metern Diagonale riesige Ausmaße. Der Grund für solcherlei technische Installation lag an der Live-Übertragung des Rededuells zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-"Herausvorderer" Martin Scholz, zu dem die örtliche SPD zum Puplic Viewing einlud. 35 Mitseher waren gekommen. Und zwar nicht die sonst typischen SPD-Gesichter sondern viele einfach nur aus Interesse, darunter auch etliche Jungwähler. Organisatorin und Bundestagskandidatin Anja König forderte nach der Übertragung zur Debatte und Analyse auf.
Anders, als bei der medialen Nachberichterstattung von und mit Maybrit Illner waren die 35 Gäste rundum der Meinung, dass beide Diskutanten gleich gut waren. „Das Duell hat Scholz gut getan“, war die einhellige Meinung, wie auch, dass die sozialen Themen bei der Fernsehdebatte zu kurz kamen. „Das Thema Trump bringt uns hier nicht weiter, sondern das soziale Miteinander in Deutschland“, so einer der Gäste.
Ein anderer Gast meinte: „Scholz hat sich gut verkauft, auch wenn Merkel sehr glaubwürdig rüberkam, allerdings wurde zu wenig über soziale Gerechtigkeit debattiert.“ Durchaus kritisiert wurde die Themenwahl der Debatte. „Wir haben Bundestags- und nicht Europawahl“, so einer der Zuseher.
Bundestagskandidatin Anja König zeigte sich nach der Sendung zuversichtlich, dass sich in Bayern das Blatt wendet und nicht nur blind CSU gewählt wird. So hofft sie, dass Hubert Aiwanger von den Freien Wählern dem CSU Kandidaten Florian Oßner viele Stimmen streitig macht. Auch schloss sie, wie zuvor schon Martin Scholz eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch aus und erteilte einer Neuauflage der Großen Koalition eine Absage.
Die Kandidatin kündigte an, bis zur letzten Minute um jede SPD-Stimme zu kämpfen. „Ich denke, dass wir die richtigen Themen vorantreiben und müssen jetzt an die ran, die noch nicht wissen, wen sie wählen wollen“, so Anja König. „Denn eines müssen die Wähler wissen“, so König, „wenn wir Schwarz-Gelb bekommen, dann bekommen wir Lobbypolitik.