Passend zu den sibirischen Tempera- turen traf sich die Vorstandschaft des Freundeskreises Landshut-Nowosibirsk zur ersten Sitzung im neuen Jahr. Vorsitzender Hel- mut Wimmer begrüßte die Vorstandsmit- glieder mit dem Sprichwort: „Wer nicht in Sibirien war, weiß nicht, was Kälte ist“. Dr. Ortwin Bergen habe am Telefon von -35 Grad in Nowosibirsk (Foto) berichtet.
Im Rayon Nowosibirsk ist ein stark kontinentales Klima vorhanden – es gibt extrem kalte Winter, aber auch heiße Sommer. Beides haben die Mitglieder vom Freundeskreis Landshut-Nowosibirsk schon selbst erlebt, wie sich stellvertretende Vorsitzende Inge Maier erinnert. Bis Mai kann der Boden gefroren sein – die Vegetationsphase ist dadurch auch sehr kurz, denn bereits Ende September können die ersten Fröste beginnen.
Im Bild von links Manfred Leib, Inge Maier, Theresa Meier, Helmut Wimmer (Vorsitzender); Arno Wolf, Ruth Müller, Gerhard Wetzstein und Maximilian Sailer
Auch wenn eine Winterreise durchaus ihren Reiz hat – der Freundeskreis Landshut-Nowosibirsk plant die nächste Reise nach Sibirien in diesem Jahr für den Mai. Das Interesse auf die Ausschreibung war sehr groß, informierte Wimmer. Unter Leitung von Arno Wolf und Gerhard Babl werden im Mai rund 20 Personen aus dem Landkreis Landshut nach Sibirien reisen. Geplant ist ein Flug nach Tyumen, in der erdölreichen Region werden die ersten Tage der Reise verbracht und anschließend geht es mit der Transsibirischen Eisenbahn 16 Stunden lang in den rund 1.300 Kilometer entfernten Partnerrayon Nowosibirsk.
Für April 2012 hat sich eine Reisegruppe aus Nowosibirsk angemeldet, informierte Helmut Wimmer. Gemeinsam mit dem Jugendwohnheim Landshut wird der Freundeskreis vom 27. Mai bis 9. Juni ein hauswirtschaftliches Projekt für sibirische Jugendliche durchführen.
Seit über zehn Jahren können durch die Kooperation mit der sibirischen Verwaltungsakademie Studenten an einem Hospitationsaufenthalt zur kommunalen Selbstverwaltung im Landkreis Landshut teilnehmen. Für den Herbst 2012 sollen wieder drei deutsch sprechende Studenten eingeladen werden, ein Praktikum in einer Landkreisgemeinde zu absolvieren, stellte Wimmer die weiteren Planungen vor.
Ebenso werden wieder drei Deutsch-Lehrerinnen eingeladen, die deutsche Sprache und den bayerischen Schulunterricht in der Praxis zu erleben, hier laufen die ersten Planungen bereits an und die Zuschussanträge hierzu sind gestellt.
Die Gautrachtenjugend hat bereits vor einigen Jahren sehr erfolgreich ein Jugendprojekt durchgeführt und wird dies 2012 wiederholen. In der ersten Station wird eine Folklore-Jugendgruppe aus Nowosibirsk nach Vilsheim reisen, um dort an einem gemeinsamen Folkloreprojekt teilzunehmen. 2013 haben dann die jungen Trachtler aus dem Landkreis Landshut die Gelegenheit, in den 6.500 km entfernten Partnerrayon Nowosibirsk zu reisen. Die Leitung hierzu liegt wieder in den bewährten Händen der Vorsitzenden der Gautrachtenjugend, Maria Fischl, die von Helmut Wimmer und Gerhard Wetzstein unterstützt wird.
Im Rahmen der Vor- standssitzung wurde noch über weitere Projekte mit dem Partnerlandkreis diskutiert. So könne man sich beispiels- weise eine Koope- ration im Bereich der Pflegeausbildung vorstellen, da es diese Art der Ausbildung in Sibirien nicht gibt.
Das Bild zeigt den Zentralbahnhof von Novosibirsk.
Vorstandsmitglied Ruth Müller war hier allerdings wichtig, dass die Nachhaltigkeit im Mittelpunkt stehen müsse und deshalb Multiplikatoren für Nowosibirsk ausgebildet werden müssten.
Maximilian Sailer schlug außerdem vor, künftig auch Erzieherinnen zu einem Hospitationsaufenthalt in den Landkreis Landshut einzuladen. Manfred Leib berichtete über die Entwicklungen an der sibirischen Verwaltungsakademie und deren Beziehungen zur Bayerischen Verwaltungsschule. Auch hier sollen im Frühjahr 2012 Besucher aus Sibirien nach Bayern kommen.