Das wird die vielen Teilnehmer an der Landshuter Lichterkette vom 19. Februar 2011 und die über 3000 Teilnehmer an der Freitag-Demo der Landshuter Schulen kurz vor Weihnachten 2011 freuen. Der bekannteste und angeblich auch immer noch gefährlichste Neonazi Martin Wiese (37) ist auch aus Geisenhausen mit Lebensgefährtin und Söhnchen weggezogen, angeblich in den Landkreis Dingolfing-Landau.
Ein ursprüngich geplanter Orts- Wechsel auf einen Bauernhof bei Altötting konnte nicht realisiert werden.
Am 25. Februar war Wiese noch federführend am Demozug von 80 Neonazis durch die Landshuter Innenstadt, bewacht von 500 Polizeikräften, beteiligt. Am Kennedyplatz hat er sogar eine Rede gehalten. Im August 2010 ist Wiese nach seiner Entlassung aus einer sechsjährigen Haft in der Landshuter Schirmgasse eingezogen. Zum Jahresbeginn 2011 zog er nach Geisenhausen um. Dort gründete er auch die "Kameradschaft Geisenhausen" und starteten unter anderem diverse Flugblattaktionen, eine davon auch in der Landshuter Bayewaldsiedlung. Die Polizei beschlagnahmte die Wurfzettel.
Im Internet haben die Nazis mittlerweile einen prominenten Mitstreiter für sich entdeckt: den 84-jährigen LIteraturnobel- preisträger Günter Grass (Foto) , der vor wenigen Tagen in Gedichtform ("Was gesagt werden muß") vor einem atomaren Präventivschlag der Israelis gegen den Iran gewarnt hat. Grass sprach sogar von einem drohenden atomater Weltkrieg. Es hagelte daraufhin nicht nur in den Medien Proteste gegen Grass. Heute (7.04.) hat Rolf Hochhut ("Der Stellvertreter", ein Drama über den Vatikan in der NS-Zeit) gegen seinen Dichter-Kollegen losgedonnert: Er, Grass, "sei geblieben, was er einst freiwilig geworden war, ein SS-Mann". Grass habe 60 Jahre lang die Tatsache Millionen von Lesern in aller Welt verschwiegen, dass er als Kind und Heranwachsender bei der Hitlerjugend war.
Günter Grass wehrt sich gegen alle Angriffe und nennt sie "persönlich zutiefst verletzend".