LANDSHUT. Obwohl die Polizei regelmäßig vor dreisten Betrügerbanden warnt, die unter verschiedensten Vorwänden meist ältere Menschen um ihre Ersparnisse bringen wollen, führen die oft hinterhältigen Maschen leider immer wieder zum Erfolg. Besonders dreist ging der Anrufer im vorliegenden Fall vor: Er gab sich gegenüber einer 84-jährigen Lands- huterin als türkischer Polizist aus, der gegen eine Betrügerbande ermitteln würde.
Um die Täter überführen zu können, sollte die Seniorin einen Geldbetrag per Bargeld- transfer über Western Union ins Ausland transferieren. Der Polizist würde die Betrüger dann auf frischer Tat beim Geldabheben festnehmen. Die Dame glaubte die Geschichte und überwies im Laufe der vergangenen zwei Wochen vier Mal verschiedene Geldbeträge auf diese Weise. Der angebliche "Ermittler" informierte die Dame stets über seine "Ermittlungsfortschritte" und verlangte am gestrigen Donnerstag (30.08.2012) eine erneute Zahlung zur Festnahme der Mittäter.
Glücklicherweise reagierte der Taxifahrer, dem die Seniorin die Geschichte auf dem Weg zur Bank erzählte, richtig und er verständigte die Polizei. Dadurch konnten wenigstens weitere Zahlungen verhindert werden. Allerdings war der Dame bereits ein Schaden in fünfstelliger Höhe entstanden.
Die Kriminalpolizei Landshut hat mittlerweile die Ermittlungen aufgenommen.
In einem weiteren Fall scheiterte ein telefonischer Betrugsversuch. Am Dienstagnachmittag (28.08.2012) hatte sich eine unbekannte Anruferin gegenüber einer 55-jährigen Landshuterin als angebliche Enkelin ausgegeben. Das Telefonat wurde jedoch abrupt abgebrochen, als die 55-Jährige kritische Nachfragen stellte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte die "Enkelin" unter einem Vorwand um Geldunterstützung gebeten.
Die Polizei appelliert an dieser Stelle erneut, niemals Geldzahlungen an Unbekannte zu leisten. Da die Vorgehensweisen der oftmals organisierten Betrüger immer dreister und skrupelloser werden, ist besonders auch das soziale Umfeld von Senioren gefordert.
Neben allgemeinen Beratungsangeboten (z. B. unter www.polizei-beratung.de) wird empfohlen, in Zweifelsfällen auch mit der örtlichen Polizeidienststelle oder den Mitarbeitern ihrer Bank Rücksprache zu halten.