Foto: Stefan Gruber (links) und Prof. Dr. Frank Palme wollen Landshut in eine radlaktive Zukunft führen.
Landshut – gw (23.07.18) Der Stadtrat hat es bereits 2014 beschlossen: Bis 2020 sollen 23 % des Landshuter Individualverkehrs per Drahtesel zurückgelegt werden. Das ist zu schaffen, geben sich der Grüne Fraktionsvorsitzende Stefan Gruber und Stadtrat Prof. Dr. Frank Palme zuversichtlich. Um es den Radfahrern in Landshut noch angenehmer zu machen, haben sie gleich mehrere Anträge an die Rathausverwaltung gestellt. Zusätzlich möchten sie auch die Nutzung von Parkplätzen optimieren.
Parkplatzmanagement ausweiten, insbesondere auf das Nikolaviertel
Prof. Dr. Frank Palme geht es dabei darum, die knappe Ressource „Parkplatz“ sinnvoller und optimaler zu nutzen. Er erinnert an die Verhältnisse, wie sie in Achdorf rund um das Landratsamt und Klinikum geherrscht hatten. Dort war permanenter Parkschleichverkehr zugegen und geparkt wurde kreuz und quer und obendrein höchst kreativ. Das alles zum Leidwesen der Anwohner.
Nachdem die Stadt ein Ingenieurbüro beauftragt hatte, das dortige Parkverhalten zu analysieren, wurde eine Lösung gefunden. Mit Parkscheiben und Anliegerparkplätzen. Dieses Beispiel hat bestes geklappt und seitdem läuft dort alles in wieder geordneten Bahnen ab.
Genau diese Analyse, so die Grünen Stadträte soll auch im Nikolaviertel, rund um den Bahnhof und anderen Landshuter Quartieren angewendet werden. So sollen die guten „Achdorfer Erfahrungen“ auch in anderen Stadtteilen realisiert werden.
Hauptradrouten besser beschildern – besonders Maxwehr-Hauptbahnhof und Altstadt-Hofberg
2014 wurde im Stadtrat beschlossen, dass sich der Anteil des Radverkehrs von 18 auf 23 erhöhen soll. Ein gutes Ziel, finden die beiden Stadträte und wollen daran arbeiten, dass es umgesetzt wird. Wichtig, so Stefan Gruber, ist die Steigerung der Fahrradattraktivität mit durchgängigen Radwegen, mehr Radstellplätzen und besseren Radrouten.
Insbesondere soll die Beschilderung ausgebaut werden, wie vom Maxwehr zum Hauptbahnhof oder von der Altstadt hinauf auf den Hofberg mit fahrradtauglichen Steigungen. Diese Routen sind zwar im Radplan der Stadt eingezeichnet, aber kaum jemand kennt sie, so Gruber.
Radroute Landshut West – Altdorf
Zwischen Landshut West und Altdorf möchte die Grüne Fraktion eine sichere und schnelle Radverbindung einrichten. Die Bahn hat angekündigt zwei von drei Bahnübergängen in diesem Bereich zu schließen und somit würde die Radverbindung „Am Unterwerk“ entfallen. Der Grüne Vorschlag wäre eine Fuß- und Radverbindung entlang des Pfettrachdamms mit einer Unterquerung der äußeren Parkstraße.
Verkehrssicherheit Landshut - Achdorf
Nadelöhr mit 90 Grad-Kurve und Kopfsteinpflaster - Die B11-Unterführung
Auch an der Fuß- und Radunterführung beim Kupfereck unter der B11 hindurch sehen die Grünen Verbesserungsbedarf. Denn vom Isarsteg kommend, wechselt der Fahrbahnbelag von Teer zu „Hoppel-Kopfsteinpflaster“ und dann kommt vor der Unterführung eine 90-Grad-Kurve - unangenehm für Velofahrer. Und bei den Holzbrücken in der Bachstraße sehen sie ebenfalls Bedarf zum Nachrüsten. Deren Belag besteht aus Holzplanken. Gerade bei Regen, verwandelt sich die Brückenüberfahrt in eine Rutschpartie.
Mehr Fahrradparkplätze
Es soll attraktiv sein, mit dem Rad in die Stadt zu fahren. Doch auch Fahrräder benötigen Parkplätze, am besten solche, die für das Fahrrad Sicherheit bieten. Doch die Praxis sieht an vielen Tagen anders aus. Dann stehen die Räder wild abgestellt in der Altstadt. Daher sollten, nach Meinung der Grünen Fraktion, mehr Stellplätze eingerichtet werden, aber ohne Landshut gute Stube damit zu übermöblieren.
Neu: Pilotprojekt Park&Ride
Um das Ziel „23% 2020“ zu erreichen, verwendet Prof. Dr. Palme das „Multimobilität“. Denn es gibt viele Leute, die mit dem Auto nach Landshut kommen, aber sich zusätzlich bewegen oder nicht im Stau stehen oder einfach nur schneller sein wollen.
Dazu wünschen sie sich die Grünen Stadträte eine Park&Ride-Anlage am Messeparkplatz mit einer – auch für E-Bikes geeigneten – wetterfesten und sicheren Fahrradabstellanlage. „Das wäre ein Pilotprojekt“,so Prof. Dr. Palme. „Die Leute können an der Messe ihr Auto abstellen und mit dem Rad weiter fahren. Das hilft zusätzlich Stauproblematiken zu reduzieren.“ Bei schlechtem Wetter bietet sich zusätzlich die Möglichkeit in den Stadtbus umzusteigen.