Bei der Mitgliederversammlung der Interessenge- meinschaft Landshuter Innenstadt (I.L.I.) nahm am Montagabend (30.01.) der einstimmig wiedergewählte 1. Vorsitzende Christoph Jeschke (Foto) ausführlich und kritisch Stellung zu den wichtigsten Themen des vergangenen Jahres. So sei ein renommiertes Institut mit der Erstellung eines Einzelhandels- und Zentrenkon- zepts beauftragt worden. Das habe umfangreiche und wissen- schaftlich fundierte Ergebnis erarbeitet. Denoch wird dieses Konzept im Stadtrat nicht als verbindlich verabschiedet.
Eine grundsätzlich wichtige Entscheidungsgrundlage. Damit wurde die Chance vertan, aktive Standort- und Ansiedelungspolitik zu betreiben. I.L.I.-Chef Jeschke fand auch deutliche Worte zum Mediationsverfahren für die Landshuter Innenstadt. „Das Engagement aller Beteiligter war überragend, doch was ist bis heute passiert?“ so Jeschke. "Außer der behindertengerechten Querung der Grasgasse nichts oder nicht viel." Die Frage nach den aufgewandten Steuermitteln wolle er hierbei gar nicht stellen.
Parkgebührenerhöhung begünstigt die Konkurrenzstädte
Auch die jüngste Erhöhung der Parkgebühren bedauert die I.L.I. - In vielen Gesprächen habe man dargelegt, dass die Konkurrenz der Innenstadt nicht nur die Anbieter auf der „grünen Wiese“ seien, sondern auch die Städte im Umkreis wie Regensburg, Straubing, Rosenheim oder Ingolstadt, die jetzt schon im Vergleich mit Landshut wesentlich günstigeres Parken ermöglichen. "Die Entscheidung für eine Gebührenerhöhung wurde aus haushaltspolitischen Gründen getroffen – für wirtschafts- oder innenstadtfördernde Überlegungen war kein Platz", betonte Jeschke.
Kritik an Verkaufsflächenausweitungen - Leerstände die Folge
Zentrales Thema der Lobbyarbeit ist auch immer wieder der Verkaufsflächen-Zuwachs im Landshuter Einzelhandel. Bereits vor der Eröffnung des LA-Parks in der Münchnerau gab es in Landshut ein im Bundesvergleich Vielfaches an Verkaufsflächen-m² pro Einwohner. Seitdem sind darüber hinaus zahlreiche weitere neue Verkaufsflächen entstanden, die letztendlich zu umfangreichen Leerständen führen werden.
Von zentraler Bedeutung wird zukünftig die Haltung des Landshuter Stadtrates sein: muss aus jedem aufgelassenen Lebensmittelmarkt ein Textildiscounter werden? Was passiert, wenn ein auswärtiger Investor die Marktchancen eines Fachmarktzentrums falsch eingeschätzt hat? Hier müsste es auch die Möglichkeit einer Marktbereinigung geben und unrentable Verkaufsflächen zurückgebaut oder einer anderen Nutzung zugeführt werden können. Christoph Jeschke betonte, dass die I.L.I. die zukünftigen Entwicklungen mit sehr wachen Augen verfolgen werde.
Bei den Neuwahlen wurde der gesamte Vorstand einstimmig für weitere zwei Jahre wiedergewählt: 1. Vorsitzender Christoph Jeschke, 2. Vorsitzender Johannes Grimm, Vorstand Dr. Armin Dantl, Vorstand Bernhard Bachem, Beirat Michael Zielke, Beirat Richard Priller, Beirat Christian Boniberger, Schatzmeister Thomas Bauer und als Leiterin der I.L.I.-Geschäftsstelle Daniela Rech.