Bayern - pm (12.09.2023) 4,5 Millionen Euro sollen im Kinder- und Jugendplan des Bundes gekürzt werden, so sieht es der Haushaltsentwurf der Bundesregierung vor. Ein fatales Zeichen für die ehrenamtliche Jugendverbandsarbeit in Deutschland. Die Bayerische Jungbauernschaft e.V. fordert zusammen mit ihren Dachverbänden die Rücknahme der Kürzungen.
„Jugendarbeit vervielfacht durch die ehrenamtliche Arbeit die eingesetzten Fördermittel.“, damit fasst Thomas Fleischmann, Vorsitzender der Bayerischen Jungbauernschaft e.V. die Arbeit der Jugendverbände zusammen. Die Kinder- und Jugendarbeit gehört zu einem Stützpfeiler einer funktionierenden Demokratie und einer bunten Gesellschaft. Jugendverbände leisten mit ihrer gesetzlich verbrieften Arbeit präventive Arbeit, dass Kinder und Jugendliche nicht in Problemlagen geraten oder die Möglichkeiten bekommen, sich in geschützten Räumen auszutauschen. Jugendverbände sind der Ort für die jungen Generationen, in denen demokratisches Handeln eingeübt, soziales Engagement gefestigt und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung verankert wird.
Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung sieht nun aber massive Kürzungen in der Verbandsarbeit vor. Zwar hat das BMFSFJ den Bedarf der Jugendverbände inhaltlich anerkannt, lässt dem aber keine Taten folgen. Der Haushaltsansatz des BMFSFJ kürzt die Jugendverbände auf den Stand des Jahres 2019 herunter. Wieder einmal ringen wir also um unsere Existenz. Dass Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft zu kurz kommen, haben diverse Studien angesichts der Corona-Pandemie nachgewiesen. Aktuelle Jugendstudien unterstreichen, dass junge Menschen sich weiterhin von der Politik im Stich gelassen fühlen. Zu Recht, wenn man die Kürzungsvorhaben der Bundesregierung anschaut.
Für ehrenamtliches Engagement und um gelingendes Aufwachsen bei Kindern und Jugendlichen zu organisieren, brauchen Jugendverbände dauerhaft gute und verlässliche Rahmenbedingungen. Auch auf Bundesebene. Eine bedarfsgerechte Ausstattung der bundeszentralen Infrastruktur der Jugendverbandsarbeit im Rahmen der Förderung durch den Kinder- und Jugendplan (KJP) ist die Voraussetzung dafür. Das wurde bereits im Koalitionsvertrag der Bundesregierung festgehalten. Mit den geplanten Kürzungen wird dieses Ziel torpediert.
Die Bayerische Jungbauernschaft e.V. fordert, dass die durch den Bundestag bereits anerkannte Finanzierungslücke auch im Jahr 2024 und den Folgejahren geschlossen wird und die Bundesregierung sich an ihre gemachten Zusagen hält. Darüber hinaus setzen wir uns mit den Jugendverbänden für eine jährliche Dynamisierung der KJP-Förderung in Höhe von 1,5% ein, um Preis- und Personalkostensteigerungen künftig präventiv zu begegnen. Denn jedes Bildungs- und Übernachtungshaus, jeder Programmanbieter hat Preissteigerungen zu verzeichnen, die schlussendlich die Teilnehmer:innen tragen müssen, wenn die Förderungen entsprechend ausbleiben. Chancen von Jugendlichen dürfen auch künftig nicht vom Geldbeutel abhängen.
Die Bayerische Jungbauernschaft e.V. ist Mitglied im Bayerischen Jugendring und im Bund der Deutschen Landjugend. Sie vertritt rund 20.000 Landjugendliche und setzt sich als aktiver Jugendverband für Lebens- und Bleibeperspektiven junger Menschen in den ländlichen Räumen Bayerns ein. Mit unserer ehrenamtlichen außerschulischen Jugendarbeit tragen wir einen wichtigen Teil dazu bei.