Die neue grüne Abgeordnete hat bereits klare Forderungen formuliert
Niederbayern - pm (22.11.2023) Mia Goller aus Falkenberg im Landkreis Rottal-Inn ist die neue Sprecherin für Landwirtschaft und Wald der Grünen Landtagsfraktion in Bayern. „Ich freue mich sehr über diese wichtige Aufgabe und werde mein Bestes geben“, stellte sie in einer Presseaussendung fest. Die 45-jährige Politikerin ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Bullenmast in Oberbayern aufgewachsen.
Als Fachjournalistin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung war sie in ganz Bayern unterwegs und will ihren Erfahrungsschatz nun für die Land- und Waldwirtschaft einbringen.
Mia Goller ist in ihrer Heimatgemeinde Falkenberg Mitglied des Gemeinderats, ebenso im Kreistag des Landkreises Rottal-Inn. Fünf Jahre lang war sie Mitglied des Bezirkstags von Niederbayern. Sie engagiert sich in vielen Vereinen rund um ländliche Entwicklung und Dorfkultur, denn: „Der ländliche Raum und die Menschen, die hier leben, sind mir sehr wichtig“, macht die neue agrar- und forstpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion deutlich.
Im Wahlkampf sei viel über „die Städter“ und „die vom Land“, „die da oben“ und „die da unten“ geredet worden, so Goller. Das habe den Bierzelt-Schreiern vielleicht Stimmen gebracht, sei aber eine „echte Bremse“ bei der Weiterentwicklung des Freistaats. „Wir müssen begreifen, dass Stadt und Land zusammengehören, wir brauchen uns gegenseitig“, stellt sie klar. Das Land ernähre die Stadt, die Stadt gestalte mit ihrem Konsum die Art und Weise, wie im Freistaat Landwirtschaft betrieben werde. „Wir müssen alle Menschen für die hervorragenden Erzeugnisse unserer bayerischen Bäuerinnen und Bauern begeistern“, ist Gollers Überzeugung: „Die Arbeit auf den bäuerlichen Betrieben darf man nie geringschätzen, denn diese Arbeit ist nicht einfach Beruf, sondern eine Lebensaufgabe.“
Goller setzt sich für die Kombihaltung für Rinder ein, fordert einen klimagerechten Waldumbau, der die Jagd und den Wald in Einklang bringt und will mehr Unterstützung für die Betriebe, um sie fit für den Klimawandel zu machen. „Vor allem die Wasserberatung müssen wir in Bayern ausbauen“, stellt sie fest.
Die Politikerin möchte gerne 30 Prozent Bio in der Bayerischen Landwirtschaft sehen. Dieses Ziel der Staatsregierung könne ihrer Meinung nach aber nur eingehalten werden, wenn konsequent und mit aller Kraft daran gearbeitet wird: „Wir müssen uns politisch für den Absatz von Bio stark machen, das heißt auch, dass wir uns um die Außer-Haus-Verpflegung kümmern.“
Die Hauswirtschaft ist für Goller ein wichtiger Bereich, der mehr in den Mittelpunkt gerückt werden sollte. Die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus sollten ihrer Meinung nach gestärkt werden, um noch intensiver beraten zu können.
„In all unseren Entscheidungen sollte die Nachhaltigkeit eine Rolle spielen“, auch das eine klare Forderung der neuen agrarpolitischen Sprecherin. Dies beginne schon bei parteipolitischen Schachzügen, wie die Niederbayerin betont: „Es ergibt keinen Sinn, wenn die Staatsregierung verspricht, Bürokratie werde endlich abgebaut und sie gleichzeitig Ministerien und Ämter neu strukturiert, weil sich das der Bauernverband oder die Freien Wähler so wünschen. Die Jagd hat nichts im Wirtschaftsministerium zu suchen und die Veterinärbehörden waren bisher gut aufgehoben im Umweltministerium. Unsere Behörden sollten sich um eine Vereinfachung der Anträge und Förderwege kümmern können und nicht monatelang um sich selbst kreisen müssen, bis endlich die leider absolut sinnfreien neuen Zuständigkeiten geklärt sind.“