Ende der 2030er Jahre soll der Rückbau abgeschlossen sein. - Foto: W. Götz
Ohu - pm (22.03.2024) Knapp ein Jahr nach Abschaltung des Kernkraftwerks Isar 2 (KKI 2) kann in Kürze der Rückbau beginnen: Am 21. März hat das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die hierzu erforderliche Genehmigung nach § 7 Abs. 3 des Atomgesetzes erteilt. „Sieben unserer acht Kraftwerksblöcke befinden sich nun im Rückbau.
Mit dem Wissen aus diesen Rückbauprojekten und unserem flottenoptimierten Ansatz sorgen wir dafür, dass der Rückbau am Standort Essenbach Ende der 2030er Jahre abgeschlossen und das Kraftwerksgelände für neue Nutzungsmöglichkeiten bereitstehen wird“, sagt Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung der PreussenElektra.
Den Antrag zur Stilllegung und zum Abbau des KKI 2 hatte PreussenElektra bereits im Juli 2019 gestellt. Standortleiter Carsten Müller freut sich, dass der Genehmigungsprozess nunmehr abgeschlossen ist und sich die Mannschaft neben Block 1 (KKI 1) nun auch auf den Rückbau des zweiten Kraftwerksblocks konzentrieren kann: „Wir haben uns auf diesen Augenblick sehr intensiv vorbereitet und werden uns nun vollkommen dem Abbau beider Blöcke widmen.“ Mit Blick auf den
nahenden Rückbaustart von Isar 2 wurde die Rückbaustrategie am Standort angepasst. Dazu erklärt Standortleiter Müller: „Wir haben unsere Kräfte gebündelt, indem wir unsere Organisation konsequent auf die kommenden Herausforderungen ausgerichtet haben. Außerdem nutzen wir
unsere Standortvorteile mit der sehr effizient arbeitenden Rückbaufabrik im KKI 1.“
Seit der Abschaltung des KKI 2 am 15. April 2023 wurden alle 193 Brennelemente aus dem Reaktordruckbehälter entnommen und in das Brennelemente-Lagerbecken eingestellt. Außerdem konnte zu Beginn dieses Jahres der primäre Kühlkreislauf dekontaminiert werden. Erste Arbeiten im Rückbau werden Demontagemaßnahmen im Bereich der Hauptkühlmittelpumpen sein. Außerdem werden die Hauptkühlmittelleitungen vom Reaktordruckbehälter getrennt, um mit dem ersten Rückbau-Großprojekt, der Demontage der Reaktordruckbehältereinbauten, beginnen zu können.
Im Block 1 des Kernkraftwerks Isar (KKI 1) kommt der Rückbau planmäßig voran. Jährlich werden dort ca. 2.500 Tonnen demontiert und entsorgt. Die Demontagen der Systeme sind etwa zur Hälfte abgeschlossen.
Nach Abschluss des Rückbaus strebt PreussenElektra an allen ihren Kraftwerksstandorten eine wertschöpfende Nutzung an. Zu diesem Zweck wird PreussenElektra auch für den Kraftwerksstandort in Essenbach neue sinnvolle Nutzungsoptionen entwickeln.