v. l.: Christine Aigner und Stefan Salzinger, MdL Mia Goller, MdB Marlene Schönberger (auf Bildschirm), Franziska Schmidt, Andreas Honisch, Johannes Hunger und Claudia Woller - Foto: Ines Helmer
Frontenhausen - pm (04.10.2024) Die Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen haben am Mittwoch in einer Aufstellungsversammlung in Frontenhausen die amtierende Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger einstimmig als Direktkandidatin für den Wahlkreis 229 Rottal-Inn nominiert. Die Versammlung, zu der Parteimitglieder aus den Landkreisen Rottal-Inn, Dingolfing-Landau und dem östlichen Teil des Landkreises Landshut eingeladen waren, fand im Gasthaus Post statt.
Aufgrund einer Corona-Erkrankung war Schönberger per Videokonferenz zugeschaltet.
In ihrer Bewerbungsrede blickte die 33-jährige Abgeordnete auf die Erfolge der vergangenen drei Jahre zurück: "Mit einem leidenschaftlichen, urgrünen Wahlkampf haben wir 2021 geschafft, was viele für unmöglich gehalten haben: Das beste grüne Ergebnis jemals, die erste grüne Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Rottal-Inn und eine grüne Regierungsbeteiligung in einer nie da gewesenen Koalition in Berlin. Und ja, wir haben viel erreicht, worauf wir stolz sein können, zum Beispiel die Erneuerbaren entfesselt, mehr Geld für Kinder und Familien, ein neues Staatsbürgerschaftsrecht, Rekordinvestitionen in die Bahn, das Startchancenprogramm und nicht zuletzt die ungebrochene Unterstützung der Ukraine! "
Gleichzeitig betonte Schönberger die Herausforderungen der aktuellen politischen Lage: "Es wäre so viel mehr nötig: Zum Beispiel eine echte Mobilitätswende, das Demokratiefördergesetz, eine Reform der Schuldenbremse, mehr Geld für die Kommunen, echte Maßnahmen gegen Islamismus und eine klare Kampfansage an die extreme Rechte." Die Abgeordnete blickte auf ihr Engagement vor Ort zurück: "Wir feiern hunderte vor Ort Besuche, und zwar da, wo außer uns Grünen kaum andere Politiker und Politikerinnen aufschlagen: In den Jugendzentren, bei den Streetworkern, bei den Suchtberatungsstellen, Hospizvereinen, Frauenhäusern oder während der Bauernproteste in zahlreichen Wohnzimmern von Landwirtinnen und Landwirten”. Darüber hinaus bekräftige sie noch einmal, dieses weiter intensivieren zu wollen.
Alle 33 Wahlberechtigten stimmten für Schönberger als Direktkandidatin. Im Anschluss an ihre Bewerbungsrede beantwortete sie Fragen der Anwesenden zu Themen wie der Bekämpfung von Antisemitismus und dem geplanten Gewalthilfegesetz zum Schutz von Frauen.
Die anwesenden Vorstandsmitglieder der drei Kreisverbände sowie die Bezirksvorsitzende der Grünen in Niederbayern, Claudia Woller, gratulierten Schönberger zu ihrer Wiederwahl und waren voll des Lobes für ihre politische Arbeit: “Marlene Schönberger hat uns in den letzten 3 Jahren bestens in Berlin und im Wahlkreis vertreten – das zeigt auch das einstimmige Ergebnis.”, so Stefan Salzinger, Sprecher der Grünen Dingolfing-Landau. Mia Goller, Landtagsabgeordnete und Sprecherin der Grünen Rottal Inn ergänzte: “Das Leben ist einfach besser, wenn eine so gute Abgeordnete die Region in Berlin repräsentiert.”
Die 33-jährige Politikwissenschaftlerin vertritt den Wahlkreis Rottal-Inn seit 2021 im Bundestag. Als Mitglied im Innenausschuss sowie im Ausschuss für Bildung und Forschung hat sich Schönberger vor allem den Themen Antisemitismusbekämpfung, Demokratieförderung und der Stärkung der politischen Bildung angenommen. Schönberger machte früh von sich reden, indem sie die Anerkennung als “jüdische Zuwandernde” für Flüchtende aus der Ukraine anstieß. Zuletzt vertrat sie als Delegationsleitung den Deutschen Bundestag bei der internationalen Konferenz "Never again? Democracy cannot tolerate antisemitism" des österreichischen Parlaments, auch die erstmalige Einrichtung eines jüdischen Kulturfonds geht auf Schönberger zurück.
In Niederbayern hat Schönberger durch ihre Frauenvernetzungsveranstaltungen einen Namen gemacht. Nach eigenen Angaben haben in den letzten Monaten über 100 Frauen eine der zahlreichen Veranstaltungen besucht. Schönberger ist Gemeinde- und Kreisrätin im Landkreis Landshut und Mitglied im Kreisvorstand des DGB Dingolfing-Landau. Das unter anderem von ihr im letzten Jahr ins Leben gerufene “Bunte Aktionsbündnis für Demokratie Rottal-Inn" brachte Anfang des Jahres in Pfarrkirchen auf Anhieb 1000 Menschen auf die Straße.