Einsatzkräfte des THW errichteten ein Notdach aus einer Holzkonstruktion mit Folienabdeckung, Sandsacksicherung und Pumpensümpfen. - Foto: Stadt Landshut
Landshut - pm (17.09.2024) Just zum Beginn des neuen Schuljahres kann am Hans-Leinberger-Gymnasium der Physikunterricht derzeit nicht in den dafür vorgesehenen Lehrsälen stattfinden. Der Grund: Bereits in der Nacht vom 8. auf den 9. September drang infolge des Starkregens eine größere Wassermenge über das Dach des naturwissenschaftlichen Trakts ins Gebäude ein, wobei der Fachbereich Physik besonders betroffen war.
Das Flachdach war wegen bereits zuvor wiederholt aufgetretener Schwierigkeiten mit Undichtigkeiten in den Sommerferien rückgebaut worden und sollte in diesen Wochen durch einen Neubau ersetzt werden. Diese Arbeiten waren Anfang September allerdings im Bereich des Physiktrakts noch in vollem Gange. Als Ursache für den Wassereintrag vermutet der Sachverständige nach derzeitigen Erkenntnissen „eine großflächige Unterläufigkeit der Dampfbremse“. Dies hatte zur Folge, dass sich Wasser unter der Notabdichtung auf der Betondecke sammelte, welches schließlich im Bereich sogenannter Durchdringungen – also beispielsweise von Lichtkuppeln und Gebäudefugen – in die Lehrsäle lief. Um die erforderlichen Reparaturen durchführen zu können, mussten die betroffenen Räume durch die Stadt Landshut, die als Sachaufwandsträger des HLG fungiert, für den Unterricht gesperrt werden; mit der Wiederaufnahme des regulären Betriebs ist im Lauf der kommenden Woche zu rechnen.
Die Flachdächer des naturwissenschaftlichen Gebäudetrakts wurden erst zwischen 2015 und 2017 im Zuge der Generalsanierung des Gymnasiums erneuert. Dennoch gab es seither immer wieder Probleme mit undichten Stellen in der Dachkonstruktion, die auch wiederholt zu kleineren Schäden führten. Die angemahnte Beseitigung der offensichtlichen Baumängel durch die ausführende Firma verlief nach Ansicht der Stadt Landshut nicht zufriedenstellend. Daher hat die Stadtverwaltung bereits vor geraumer Zeit juristische Schritte gegen die Firma ergriffen, um deren mangelhafte Ausführung endgültig zu beheben. Im Zuge dessen erfolgte mit Beginn der Sommerferien ein Rückbau des Bestands mit gutachterlicher Beweissicherung und anschließend der Wiederaufbau des Dachs, wobei der Unterricht nur in sehr geringem Ausmaß beeinträchtigt werden sollte.
Die nach dem Wassereintrag vom 8./9. September von der Stadt unverzüglich eingeleiteten weiteren Behelfsmaßnahmen zeigten zwar Wirkung, hätten allein aber nicht ausgereicht, um den für die vergangenen Tage prognostizierten und auch tatsächlich eingetretenen neuen Starkregenfällen Stand zu halten. Daher wurde am Freitagnachmittag durch das Technische Hilfswerk (THW) Landshut ein Notdach aus einer Holzkonstruktion, Folienabdeckung mit Sicherung durch Sandsäcke und Pumpensümpfen errichtet. Im Schutz dieses Notdachs laufen nun die Trocknungsarbeiten in den Physik-Lehrsälen. Parallel dazu wird an einer raschen Behebung des bisher unerkannt gebliebenen Mangels an der Dampfbremse gearbeitet, um im Anschluss daran die eigentliche Baumaßnahme – also den Wiederaufbau des regulären Flachdachs – fortsetzen zu können. Dieser soll möglichst bis nach den Allerheiligenferien, die am 3. November enden, abgeschlossen sein.