Heike Heubach, MdB (hinten l.) und Bundestagskandidatin Anja König und MdL Ruth Müller - Foto: Paul Thieme
Landshut - pm (15.01.2025) Am 10. Oktober 2024 schrieb Heike Heubach Geschichte: Sie hält die erste Rede im Deutschen Bundestag in Gebärdensprache, die später als Rede des Jahres 2024 ausgezeichnet wurde. Auch deswegen wurde sie mit großer Freude von den ca. 50 anwesenden Studierenden und Dozierenden des Studiengangs Gebärdendolmetschen an der Hochschule Landshut empfangen. Auch dieser Studiengang ist etwas Besonderes, denn es ist der einzige seiner Art in ganz Bayern.
Die Idee zum Besuch kam von der Landshuter Landtagsabgeordneten Ruth Müller und der Landshuter Bundestagskandidatin Anja König (beide SPD) die den Diskussionen und den Übersetzungen der insgesamt vier anwesenden Dolmetscherinnen interessiert folgten. Dass das ein Luxus ist veranschaulicht Heike Heubach mit einer Erzählung zu ihrem ersten Wahlkampf, für den sie keine Dolmetscher einsetzen konnte und anstatt dessen mit einem eingesprochenen Video Wahlkampf machte. „Ich kann nicht hören lernen, aber jeder kann Gebärdensprache lernen“, unterstrich Heubach ihre Ausführungen. „Ein Wahlpflichtfach Gebärdensprache in der Schule wäre eine gute Sache für die Aufklärung.“, sagte Müller beeindruckt vom Mut und von der Leistung der Dolmetscherinnen.
Die Studentinnen und Studenten berichteten von den Schwierigkeiten des Studiengangs, besonders Praktika seien schwer zu finden und nicht bezahlt, was bei einem ohnehin schwierigen Studiengang zu vielen Problemen führt. „Ich nehme mit, dass wir mehr Studienplätze und bessere Praktikumsbedingungen für Gebärdendolmetscher schaffen müssen, damit Karrieren, wie die von Heike Heubach, kein Einzelfall bleiben.“, resümierte König ihre Beobachtungen.