Schlechte, ja alarmierende Nachrichten für die lo- kalen Abgeordneten Hubert Aiwanger und Jutta Widmann. Die "Freien Wähler" sind in Bayern weiter im Sinkflug, ja beinahe schon im Sturzflug, ähnlich wie die FDP. Laut einer Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Magazins FOCUS vom 20./21. Juni würden derzeit lediglich 6 Prozent bei den Freien Wählern ihr Kreuzchen machen.
Bei der letzten Landtagswahl waren es noch 10,3 Prozent, vor zwei Monaten wenigstens 8 Prozent. Die SPD käme derzeit aur 22 Prozent, zwei Prozent mehr als im März. Die Grünen beharren bei 13 Prozent. Die CSU würden dezeit 44 Prozent wählen, zwei Prozent weniger als im März. Bei der letzten Landtagswahl bekam die CSU 43,4 Prozent.
Die FDP, Koalitionspartner der CSU, kommt derzeit auf 3 Prozent, ein Prozent mehr als im März. Dagegen verbessern sich die Piraten auf 7 Prozent, 2 Prozent mehr als im März. Die Linken bekämen aktuell in Bayern nur 1 Prozent.
Die CSU müßte sich derzeit also einen neuen Koalitionspartner suchen. Ein Dreierbündnis aus SPD, Grünen und "Freien" kommt derzeit nur auf 41 Prozent. Hubert Aiwanger, Landes- und Bundesvorsitzender der Freien Wähler, lehnt es ab, die Piraten für ein Bündnis mit ins Boot zu holen oder eine Minderheitsregierung von den Piraten tolerieren zu lassen.
Bei nur mehr 6 Prozent für die "Freien" ist vor allem ein Wiedereinzug von Jutta Widmann in den Landtag so gut wie ausgeschlossen. Sie schaffte 2008 völlig überraschend über die Liste ein Landtagsmandat. Aiwanger war im Stimmkreis Landshut Direktkandidat. Kritiker beklagen, das Aiwanger zu viele Ämter an sich gezogen habe: Landes- und Bundesvorsitz und auch noch den Vorsitz der Landtagsfraktion. Daheim ist Hubert Aiwanger (41) zudem noch Stadtrat in Rottenburg und Kreisrat.
Jutta Widmann bekam im Stimmkreis Landshut durch den FDP-Abgeordneten Freiherr von Gumppenberg einen agilen Konkurrenten um die Wählergunst. "Gumpi" ist Inhaber einer großen Werbeagentur, also ein Medienprofi und in seiner FDP-Landtagsfraktion wirtschaftspolitischer Sprecher. Er ist, obwohl erst seit Februar als Nachrücker im Landtag, deutlich häufiger in den Medien präsent als MdL Jutta Widmann./hs