v.l.n.r.: Elke März-Granda (ÖDP Stadträtin), Dr. Christian Thurmaier (Landshut.natürlich mobil), Markus Raschke (Referent Protect the Planet), Manfred Schluttenhofer (Landshut im Wandel) und Andreas Keil (Fridays For Future)
Landshut – pm (17.10.2019) Im Rahmen der Landshuter KlimaZeit konnte der Projektmanager von Protect the People, Markus Raschke, für einen Vortrag in Landshut gewonnen werden. Zu Beginn der Veranstaltung erläuterte Raschke die Ziele seiner kleinen Stiftung:
Der Schutz der Erde und der Erhalt einer lebenswerten Umwelt für heutige und nachfolgende Generationen ist die wichtigste soziale und globale Aufgabe. Man fördert die friedliche sowie nachhaltige Energiewende und fordert 100 %-ig klimaneutrales Leben und Wirtschaften. „Unsere Organisation ist unabhängig, überparteilich und gemeinnützig und lebt die Werte Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit“, sagte Raschke. So hat Protect the Planet bereits erfolgreich das Referendum gegen das Münchner Kohlekraftwerk, das bayerische Volksbegehren Artenvielfalt „Rettet die Bienen“ und andere Projekte maßgeblich mitgestaltet und ermöglicht.
Lebendig und anschaulich erläuterte Raschke, wie es dazu kam, dass seine Stiftung die Klage der vom Klimawandel betroffenen Menschen gegen die schwachen EU-Klimaziele vor dem Europäischen Gericht (EuG) initiiert und finanziert hat. Mit Filmsequenzen und Bildern wurden die zehn Familien aus fünf EU-Ländern, Kenia und Fidschi dem Publikum vorgestellt.
Die Betroffenen werfen der EU vor, zu viele Emissionen bis zum Jahr 2030 zu gestatten und damit zugleich fundamentale Grundrechte zu verletzen. 40 % Emissionsminderung bis 2030 ist deutlich zu wenig, wenn Lebensgrundlagen bedroht sind. Die Kläger sind, gestützt auf Studien von Klimaforschern, bereits heute durch die Klimakrise betroffen – wirtschaftlich, gesundheitlich oder auch in ihrer Berufsausübung.
Im Mai wurde die Klage aus formellen Gründen durch das EuG in erster Instanz zurückgewiesen. Zwischenzeitlich hat man Berufung eingelegt und der Europäische Gerichtshof prüft in zweiter Instanz die Zulässigkeit. Man erwartet bis zum kommenden Frühjahr eine Entscheidung.
„Auch Deutschland betreibt keinen ernsthaften Klimaschutz, wenn die Regierung eine Tonne erzeugten CO2 mit zehn Euro bepreist, obwohl die gleiche Menge einen Umweltschaden von 180 Euro verursacht“, kritisiert der Referent.
Am Ende seines Vortrags forderte Raschke alle Politiker auf alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den Klimawandel zu stoppen. Gleichzeitig ermunterte er die Zuhörer im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles zu tun, um ihren Alltag möglichst klimafreundlich zu gestalten.