Trainer Chaparro hat ein Luxusproblem. Er verfügt über elf gleichwertige Spielerinnen.
Vilsbiburg – pm (19.09.2024) Am Samstag gilt es; die Roten Raben starten in ihre erste Saison in der 2. Bundesliga Pro. Nach der anstrengenden Vorbereitung sind alle Spielerinnen gespannt, was sie in dieser Liga erwarten wird. Der Gegner zum Saisonauftakt ist der SSC Freisen. Die Roten Raben haben dabei ein klares Ziel vor Augen und Trainer Alberto Chaparro ein ziemliches Problem.
Wir fokussieren uns ganz auf uns selbst". Das sagt Raben-Trainer Alberto Chaparro vor der ersten Begegnung.
Zum Saisonstart erwarten die Roten Raben am Samstag um 19 Uhr den SSC Freisen in der Vilsbiburger Ballsporthalle. Für die beiden Trainer Alberto Chaparro und Guillermo Gallardo ist es nicht einfach, eine Einschätzung der generischen Mannschaften abzugeben, da sie nur ganz wenige Informationen haben. "Das ist noch wie eine Black Box für uns", formuliert es Guillermo Gallardo. "Wir müssen in der Vorrunde von Spiel zu Spiel sehen, was uns da erwartet", ergänzt Alberto Chaparro.
Das gilt auch für den Gegner vom kommenden Samstag: Die Gemeinde Freisen mit ihren zur Zeit rund 8.100 Einwohnern liegt im Nordosten des Saarlandes. Der SSC Freisen hat in seiner ersten Saison in der 2. Bundesliga Pro versucht, mit Spielerinnen aus dem eigenen Verein zu bestehen.
Dort belegten sie mit 13 Punkten den 13. und damit letzten Platz. Da die Liga auf 14 Mannschaften in dieser Saison aufgestockt wurde, gab es keinen Absteiger.
Jetzt erfolgte ein großer Umbruch und mit Krystina Bustamante-Lapko, Leonie Dewes, Doreen Werth, Dominika Wilczynska und Lena Zewe sind nur noch fünf Spielerinnen aus dem Kader 2023/24 dabei. Nach wie vor gibt es allerdings keine einzige Profispielerin in der Mannschaft, wie Teammanager Volker Dewes verrät. Trainer ist nach wie vor Brigitte Schumacher. Sie ist seit 40 Jahren für die Ausbildung der Freisener Volleyballerinnen als Trainerin zuständig, seit 27 Jahren zudem Vorsitzende des SSC Freisen. Das Ziel der Mannschaft sei es, so Volker Dewes, weiter zu wachsen und auch in dieser Saison nicht abzusteigen.
Das Ziel der Roten Raben ist da schon etwas ambitionierter. Sie wollen auf alle Fälle unter die ersten Fünf in der Abschlusstabelle kommen. Für Freisens Teammanager Volker Dewes sind die Roten Raben sogar "der absolute Meisterschaftsfavorit". Doch da ist noch ein langer Weg hin und sowohl die Trainer als auch das Raben-Umfeld wollen keinen unnötigen Druck aufbauen. Schließlich müssen alle erst in die Liga hineinschnuppern und sehen, was sie da erwartet.
Für Raben-Trainer Alberto Chaparro ist es in erster Linie wichtig, dass seine Mannschaft gut aus den Startlöchern kommt. Den Grundstock haben sie mit der akribischen Vorbereitung gelegt. Der Spanier bescheinigt allen Spielerinnen, dass "sie hart gearbeitet haben". Die Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen zeigten dem Trainer-Duo Chaparro/Gallardo, dass sie auf alle Fälle auf dem richtigen Weg sind. Relativ schnell hatte sich die Mannschaft zusammengefunden und versucht, alle Vorgaben der Trainer umzusetzen.
Dabei formuliert die neu gewählte Spielführerin Madleen Piest das Ziel der Mannschaft ziemlich selbstbewusst: "Wir wollen unter die Top 3 kommen". Das ist auch der Grund, warum die Roten Raben die 29-jährige Diagonalspielerin von der Stralsunder Wildcats losgeeist haben. Sie soll die junge Raben-Mannschaft führen und Verantwortung übernehmen. Die gebürtige Parchimerin hat Erfahrung in der ersten Bundesliga und hat mit dem Schweriner SC sogar bereits in der Champions League gespielt.
Wer am Samstag als "Starting Six" in der Ballsporthalle auflaufen wird, das behält Trainer Chaparro noch für sich. Nur soviel verrät er: Er hat ein Luxusproblem, dass er "über elf gleichwertige Spielerinnen verfügt. Daher wird es nicht einfach".