Ergolding - pm (16.10.2025) Die IG Metall als entschlossene Gewerkschaft: Davon konnte man sich bei der Delegiertenversammlung der Landshuter Geschäftsstelle am vergangenen Mittwoch ein Bild machen. Gegenüber Politik und Arbeitgebern erhob sie in Ergolding klare Erwartungen. Neben Berichten aus der Arbeit in den Betrieben und der Geschäftsstelle stand der Besuch eines besonderen Gastes im Mittelpunkt: Nadine Boguslawski (Foto), Hauptkassiererin und Tarifvorständin der IG Metall, war für einen Bericht aus dem Vorstand vor Ort.
Die Herausforderungen für die Gewerkschaft sind unbestritten groß: Während die BMW-Standorte in der Region als vergleichsweise gut und stabil aufgestellt gelten, geht es in anderen Betrieben aktuell um die Zukunft von Beschäftigung und Standorten. So zum Beispiel bei Jungheinrich, bei Schnellecke in Dingolfing oder bei Dräxlmaier in Vilsbiburg und Landau. Das reiht sich ein in Entwicklungen, die im ganzen Land zu beobachten sind. In seinem Bericht machte der Erste Bevollmächtigte der IG Metall Landshut, Benjamin Freund, klar: „Die Krise im Automobilbereich betrifft jeden Tag tausende Kolleginnen und Kollegen ganz unmittelbar. Mit der IG Metall an ihrer Seite kämpfen sie gerade um ihren Job, ihr Haus, ihre Zukunft“. Die Gewerkschaft sieht er für diese Auseinandersetzungen gut aufgestellt: „Wir sind entschlossen, gut vernetzt und sehen es gerade in diesen Zeiten als unseren Auftrag, es den Arbeitgebern nicht leicht zu machen, aber auch tragfähige Lösungen anzubieten. Für viele unserer Mitglieder und unsere Familien steht viel auf dem Spiel. Dementsprechend gehen wir entschlossen in die Auseinandersetzungen“, ergänzt Freund. Die grundsätzlichen Probleme der deutschen Wirtschaft würden allerdings nicht allein in Landshut gelöst. Umso mehr freuten sich die Kolleginnen und Kollegen auf den Besuch von Nadine Boguslawski. Sie hatte eine klare Botschaft für die Politik im Gepäck: „Wir befinden uns in einem historischen Umbruch in unserer Industrie. Wirtschaftliche Unsicherheit und Schlafwagen-Politik treibt Wähler zu den Extremisten. Die Antwort muss eine aktive Industriepolitik mit Wertschöpfung und Perspektiven in den Regionen und keine Angriffe auf den Sozialstaat sein. Unser Druck zeigt Wirkung: Es ist höchste Zeit, wenn die Politik nun bei den Themen Elektromobilität und Industriestrompreis Schub geben will.“. Auch für die Arbeitgeber hat Boguslawski eine Nachricht im Gepäck. Die IG Metall- Vorständin stellt klar: „Abbau- und Abwanderungspläne führen ins Nichts. Wir erwarten nach den Zugeständnissen der Politik ganz klar: Der Job Abbau muss sofort aufhören, die Beschäftigten haben Unternehmensstrategien nach vorne verdient. Ich kann die Arbeitgeber nur warnen: Unsere Streikkassen sind gut gefüllt. Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen“. Medienbericht 2026 erwartet die IG Metall Landshut die wichtige Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie. Eine konkrete Forderung will die Gewerkschaft dann entsprechend der Lage von Beschäftigten und Wirtschaft aufstellen: „Wir gehen selbstbewusst und zukunftsgewandt in die Verhandlungen“, sagte Boguslawski.
