Zum Jahresanfang eine gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises: Mit Wirkung zum 1. Januar 2012 senkt der Landkreis Landshut die Gebühren für die Müllabfuhr – und zwar um 20 Prozent! Dies hat der Kreistag unter Vorsitz von Landrat Josef Eppeneder (Foto) in seiner letzten Sitzung am 19.12.2011 beschlossen. Grundlage für die deutliche Entlastung der Gebührenzahler sind die günstigen Preise für die Müllverbrennung in Schwandorf.
Landrat Eppeneder kommentierte diese erfreuliche Entwicklung mit Genugtuung: Die deutliche Entlastung der Gebührenzahler zeige, wie richtig die im Jahr 2004 gefallene Entscheidung des Landkreises Landshut gewesen sei, dem Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) beizutreten, einer „großen Familie von Kommunen“, unterstrich der Landrat.
Bildtext: Alles wird teurer – der Landkreis Landshut dagegen senkt Gebühren: Seit dem 1. Januar 2012 ist die Müllabfuhr für die Bürger im Landkreis um 20 Prozent billiger. Das Bild zeigt ein Team der Firma Heinz (Moosburg), die im größten Teil des Kreisgebiets im Auftrag des Landkreises die Müllabfuhr bewerkstelligt.
Der Landkreis Landshut ist, wie die Stadt Landshut auch, seit 1. Juli 2006 Vollmitglied des ZMS. Dies und der damit verbundene Bau der Müllumlade-Station in Wörth an der Isar zahlten sich nun aus: Man könne den Bürgern gewissermaßen einen Teil der Gebühren zurückgeben. Aufgrund des günstigen Verbrennungspreises für Restmüll in der Müllverbrennungsanlage (MVA) Schwandorf, sowie durch gestiegene Preise und damit unerwartete hohe Erlöse aus dem Verkauf von Altpapier und Alteisen haben dazu beigetragen, dass sich die Finanzsituation so günstig gestaltete.
Wenn nichts Unerwartetes geschehe – und die „große Politik“ keine neuen Rahmenbedingungen stelle –, könne man das nun abgesenkte Niveau der Müllgebühren voraussichtlich die nächsten sechs Jahre halten, wagte Landrat Eppeneder eine Prognose: Das wolle der Landkreis Landshut auch, weil man gerade in Zeiten, in denen die Bürger ohnehin immens durch Steuern, Abgaben und Gebühren belastet werden, solche Möglichkeiten für Entlastungen nutzen müsse.
Die gute Finanz- und auch sonstige Lage der Abfallwirtschaft des Landkreises Landshut stellt sich wie folgt dar: Zum Jahresende 2011 erwartet der Landkreis eine Rücklage von rund 3.500.000 Euro. Das gute Ergebnis für 2011 beruht zum einen auf einer Rückerstattung durch den Zweckverband Müllverwertung Schwandorf in Höhe von 534.260,29 Euro (tatsächlicher Verbrennungspreis laut Schlussrechnung des Jahresabschlusses 2010 von 80,90 Euro anstatt der im Jahr 2010 entrichteten Abschlagszahlungen von 101,00 Euro je Tonne), zum anderen auf den hohen Papier- und Alteisenerlösen im laufenden Jahr 2011. Weiter konnten durch die Ausschreibung der Verwertung von Altpapier kostengünstige Ergebnisse erzielt werden.
Nach einer aktuellen Auskunft der Stadtwerke Landshut ist zudem im 1. Halbjahr 2012 mit der Rückzahlung der Rückstellungen der MVA Landshut zu rechnen. Der Landkreis kann dabei rund 2,84 Mio. Euro erwarten.
Die Senkung der Gebühren ist die zweite derartige Maßnahme innerhalb von zwei Jahren. Bereits zum 1. Januar 2009 sind die Müllgebühren gesenkt worden, seinerzeit um 5,4 Prozent.
Diese Erfolgsbilanz mache deutlich, dass die Weichen in der Abfallwirtschaft völlig richtig gestellt worden seien, resümierte Landrat Eppeneder: Nachdem im Bereich der öffentlichen Abfallentsorgung zu Beginn seiner Amtszeit vor neun Jahren ein erhebliches Defizit bestanden hatte, habe man „damals absolut richtig gehandelt“ und die kostspielige Sperrmüllsammlung eingestellt, die Müllgebühren geringfügig angehoben und günstige Konditionen bei Nachverhandlungen mit den Dienstleistern aushandeln können. Vor allem aber zahle sich der Beitritt zum Zweckverband Müllverwertung Schwandorf und der Bau der Müllumlade-Station in Wörth nun bereits zum wiederholten Male aus.
Denn im Vergleich zu dem Preis, den der Landkreis Landshut für den – als Alternativ-Lösung seinerzeit vorgeschlagenen - Betrieb einer eigenen neuen mechanisch-biologischen Müllverwertungsanlage hätte zahlen müssen (130 Euro je Tonne), fahre man mit derzeit rund 80 Euro je Tonne als Mitglied des Müllzweckverbandes wesentlich besser. Und der Landkreis Landshut habe vor allem für seine Bürger „eine langfristige und saubere, ordnungsgemäße und günstige Abfallentsorgung gesichert“, betonte Landrat Eppeneder.