Die Frauen und Männer im Polizeidienst verdienen nach den Worten von Landrat Josef Eppeneder für ihr Engagement und ihre professionelle Arbeit den Dank und die hohe Anerkennung von Politikern wie Bürgern. Gemeinsam mit dem Landrat überbrachten auch die Landtags-Abgeordneten Gertraud Goderbauer, Jutta Widmann und Dietrich von Gumppenberg den Beamten der Polizei- Inspektion (PI) Landshut ihre besten Wünsche und Komplimente für die "großartige Leistung" der bayerischen Polizei. Die Polizisten brachten dabei in aller Deutlichkeit Klagen vor.
Was den Polizisten "weh tut"
Die lobenden Worte hörten die Spitzen der Polizie-Inspektion (Pi) und zahlreiche Kollegen, die an dem traditionellen Besuch der Politiker zu Weihnachten und zum Jahresende teilnahmen, durchaus gerne: Denn oft, zu oft müssten sich Beamte ganz andere Dinge anhören, wie PI-Leiter Rudolf Zörner ausführte und mehrere Kollegen von ihm mit konkreten Schilderungen verdeutlichten. Von Beleidigung und Nötigung bis zu versuchter Tötung reichten die Angriffe gegen Polizeibeamte im Dienst, Bespucken und Beschimpfungen seien längst nichts Ungewöhnliches mehr. "Das tut weh", bekannte Zörner und er erklärte, dass die Polizisten hier die Unterstützung von Seiten der Politik einforderten.
Bei den vier Politikern aus der Region Landshut rannten sie dabei offene Türen ein. Gemeinsam ist den Politikern aus drei Parteien zudem auch die Sorge über die zunehmende Gewaltbereitschaft und das Aggressions-Potential bei einer offenbar großen Zahl von Menschen in diesem Land: Berichte von rücksichtsloser Gewalt gegen Menschen erhalten die Politiker, wie sie unisono bemerkten, von vielen Seiten.
MdL Gumppenberg: Im ländlichen Raum Verhältnis zur Polizei besser
MdL Dietrich von Gumppenberg (FDP), der bei der hiesigen Polizei sichtlich Sympathien genießt, wandte immerhin mit einem hörbaren Unterton der Erleichterung ein, dass es doch deutliche Unterschiede zwischen ländlichen Gegenden und den Großstädten gebe. Dies unterstrich auch Landrat Josef Eppeneder: Das Verhältnis zwischen der Bevölkerung der Region und
der Polizei sei in aller Regel von Vertrauen auf die Polizei als "Freund und Helfer" geprägt.
So solle es auch sein und gerade die Tatsache, dass die Polizei heute in die Schulen gehe und Kinder mit den wichtigen und eben manchmal auch unangenehmen Aufgaben der Polizei vertraut mache, sei absolut sicher der richtige Weg für eine freiheitlich-demokratische Gesellschaft, legte der Landrat dar. Als „einfach hervorragend" bezeichnete Eppeneder die
Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen des Landkreises mit der Polizei.
Eppeneder erinnerte an seinen Brandbrief an den Polizei-Minister
Der Landrat schloss dabei auch die Hilfsorganisationen mit ein - von den Feuerwehren über das Bayerische Rote Kreuz und den Malteser Hilfsdienst bis zum Technische Hilfswerk: Sie bildeten zusammen eine große und hoch leistungsfähige Gemeinschaft.
Eppeneder erinnerte auch daran, dass er einen geharnischten Brief an Innenminister Joachim Herrmann geschrieben habe in Sachen Personalstärke der Polizeidienststellen im Landshuter Raum. Hier hat sich in diesem Jahr einiges getan mit der Zuteilung von Polizeibeamten, wie auch MdL Gertraud Goderbauer (CSU) mit Freude feststellte: Man habe den Entscheidungsträgern in München nachhaltig die Benachteiligung des Landshuter und des Kelheimer Raumes vor Augen führen können und dies habe nun auch zu den notwendigen und richtigen Maßnahmen geführt.
MdL Goderbauer und MdL Widmann erreichten einiges
MdL Gertraud Goderbauer und MdL von Gumppenberg unterstrichen als Vertreter der bayerischen Regierungskoalition im übrigen, dass die Mittel für den Sachaufwand der Polizei im Landeshaushalt deutlich erhöht worden seien. Das hohe Maß an innerer Sicherheit in Bayern verdanke das Land in allererster Linie dem Engagement, der Leistungsbereitschaft und der Einsatzfähigkeit der Polizeibeamten vor Ort. Dafür gebühre ihnen hoher Dank.
Sicherheit sei die höchste Form von Lebensqualität, betonte MdL Jutta Widmann (FW). Junge Leute, die den Polizistenberuf ergreifen, müssten hier auch Karrierechancen haben, sonst werde man in Konkurrenz mit der freien Wirtschaft ins Hintertreffen kommen. In guter Erinnerung ist offenbar der Besuch von MdL Jutta Widmann mit dem Vorsitzenden des Innenausschusses des Landtags, Joachim Hanisch (FW), bei der PI geblieben: Danach sind Mittel zur Sanierung der Fenster des PI-Gebäudes geflossen, was die Polizisten mit Applaus quittierten.
Polizei: Den Tätern bei der Ausrüstung teils schon unterlegen
Bei der PI Landshut hofft man nach den Worten ihres Leiters Rudolf Zörner, dass in punkto Personal auch die weiteren angekündigten Schritte folgen und bei der Zahl der Mitarbeiter Soll- und Ist-Stärke mittelfristig in Einklang kommen. Deutliche Kritik übten eine Reihe von Polizeibeamten an der materiellen Ausstattung der Polizei, von den Dienstautos bis zur
EDV-Ausrüstung. Es dürfe, so der Tenor der Diskussionsbeiträge, nicht die Entwicklung so weitergehen, dass die Polizei gegenüber der Täterseite durch Mängel bei der Ausrüstung unterlegen sei.
Im Bild oben: Traditionell besuchen Politiker aus der Region Landshut zum Jahresende die Polizei-Inspektion Landshut; das Bild zeigt am Podium von links den Leiter der Kriminalpolizei-Inspektion Konrad Hartshauser, MdL Dietrich
von Gumppenberg, MdL Gertraud Goderbauer, Landrat Josef Eppeneder, den Leiter der Polizei-Inspektion Rudolf Zörner und MdL Jutta Widmann.