Der Bericht der Arbeitsagentur für Dezember wird ausnahmsweise erst heute veröffenticht. Das Jahr 2012 verabschiedete sich mit einem leichten Plus bei den Arbeitslosenzahlen gegenüber Vormonat und Vorjahr ins neue Jahr.
Im siebten Monat in Folge liegt die Zahl der Arbeitslosen über den Werten des Vorjahres. Aktuell sind 6.948 Personen bei der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen arbeitslos gemeldet. Das waren 736 bzw. 11,8 Prozent mehr als im Vormonat und 741 bzw. 11,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Rückläufige Dynamik - Betriebe warten ab
Im letzten Monat des Jahres 2012 ist die Arbeitslosenquote damit insbesondere witterungsbedingt auf drei Prozent gestiegen (Vormonat 2,6 Prozent). Letztes Jahr betrug sie im Dezember 2,7 Prozent.
2012 war insgesamt ein recht gutes Jahr auf dem Arbeitsmarkt vor Ort. Trotz der schlechteren Entwicklung im zweiten Halbjahr waren im Jahr 2012 dank der guten Ergebnisse des ersten Halbjahres sogar durchschnittlich weniger Männer und Frauen arbeitslos als im Jahr 2011. Im Jahr 2012 waren im Durchschnitt 6.949 Personen arbeitslos. Das waren 103 bzw. 1,5 Prozent weniger als im Jahr 2011.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2012 drei Prozent und war damit 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr. „Die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt sieht für das Jahr 2012 insgesamt betrachtet wahrlich nicht schlecht aus. Das Jahr 2012 war auf dem Arbeitsmarkt etwas besser als 2011 und deutlich besser als die Jahre 2008 bis 2010. Die Situation ist dennoch in den letzten Monaten gekennzeichnet von rückläufiger Dynamik und eher abwartender Haltung der Betriebe", so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Aktuell etwas weniger offene Stellen
Die Betriebe in der Region haben in den letzten Monaten weniger Stellen gemeldet. Demzufolge konnten auch weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. 499 haben im Dezember eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, das waren 19,1 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Erfreulicherweise gibt es andererseits keine vermehrten Entlassungen. Die Zahl der neu hinzugekommenen Arbeitslosen war mit 2.317 im Dezember in etwa gleich hoch wie im Vorjahr.
Auch bei den Anzeigen von Kurzarbeit gibt es keine bedenkenswerten Entwicklungen. Der Verlauf der Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen seit 2008: Im Jahr 2012 wurden der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 10.139 Stellen gemeldet, das waren 13,7 Prozent weniger als im Jahr 2011 (Minus 1.607 Stellen). Dieser Rückgang bei den neu gemeldeten Stellen fällt im Vergleich zum Vorjahresmonat im Dezember 2012 mit 19,6 Prozent noch deutlicher aus.
Aktuell sind der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen knapp 1.800 offene Stellen gemeldet. Auch das sind fast 170 weniger als im November dieses Jahres und 314 weniger als im Dezember 2011. Dieser Trend betrifft fast alle Branchen, auch im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung ist ein deutliches Minus bei den Stellenzugängen und beim Stellenbestand zu verzeichnen. Regional betrachtet ist der Rückgang des Stellenbestands im Berichtsmonat im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt Landshut mit über 30 Prozent am stärksten ausgefallen. Im Landkreis Dingolfing- Landau betrug er über 20 und im Landkreis Landshut über neun Prozent. Im Landkreis Rottal-Inn ist hingegen ein leichter Anstieg von 2,4 Prozent zu verzeichnen gewesen.
Agentur-Chefin Maria Amtmann: "Die gute Arbei t2013 fortsetzen"
„Trotz dieser sich im zweiten Halbjahr 2012 verschlechternden Rahmenbedingungen konnten wir im Jahr 2012 gute Ergebnisse erzielen. Unter anderem gab es über 26.300 Abgänge aus Arbeitslosigkeit. Die gute Arbeit gilt es jetzt in 2013 fortzusetzen", so Maria Amtmann.
Auch wenn im Moment tendenziell stärkere Zurückhaltung bei Einstellungen durch manche Betriebe zu verspüren ist, so ändert dies nichts an einem dennoch vorhandenen Personalbedarf aktuell bzw. mittelfristig in einigen Branchen.
Ob im Gesundheitssektor, im Pflegebereich, aber auch in vielen Handwerksberufen sind gute Fachkräfte nach wie vor gefragt. Regional betrachtet ist die Arbeitslosigkeit im Dezember in allen Gebietskörperschaften des Agenturbezirks angestiegen. Allerdings ist diese Entwicklung unterschiedlich stark ausgefallen.
Im Vorjahresvergleich fällt der Anstieg im Landkreis Dingolfing-Landau mit 2,1 Prozent am geringsten aus. Im Landkreis Landshut ist dieser Anstieg mit 11,1 Prozent, in der Stadt Landshut mit 13,9 Prozent und im Landkreis Rottal- Inn mit 17,9 Prozent vergleichsweise stärker ausgeprägt. Der saisonal bedingte Anstieg von November auf Dezember 2012 liegt zwischen 10,4 Prozent in der Stadt Landshut und 13 Prozent im Landkreis Rottal-Inn. Im Landkreis Dingolfing-Landau betrug er 12,2 und im Landkreis Landshut 11,6 Prozent.
In der Stadt Landshut waren im Dezember 1.608 Männer und Frauen arbeitslos, das waren 151 mehr als im November und 196 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote ist im Berichtsmonat von 4,2 auf 4,7 Prozent gestiegen (Dezember 2011: 4,2 Prozent).
Im Landkreis Landshut waren im Dezember 2012 exakt 1.999 Menschen und damit 199 Personen mehr arbeitslos als im Dezember 2011 und 208 mehr als im November dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote beträgt im Dezember 2012 exakt 2,4 Prozent (Vorjahr 2,2 Prozent, Vormonat 2,1
Prozent).
Im Landkreis Rottal-Inn ist die Zahl der Arbeitslosen binnen Jahresfrist von 1.794 auf 2.115 angestiegen. Im Dezember 2011 betrug die Arbeitslosenquote noch 2,9 Prozent, nun liegt sie bei 3,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote im November 2012 betrug 3,0 Prozent.
Im Landkreis Dingolfing-Landau war die Arbeitslosenquote im Dezember mit 2,3 Prozent am niedrigsten in der Region. Sie ist im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte gestiegen und ist damit genauso hoch wie im Dezember 2011.Die Zahl der Arbeitslosen betrug 1226, das sind 133 mehr als im Vormonat und 25 mehr als im Vorjahresmonat.