1. Preis: „UP! - Temporäre Installation eines Fesselballons im Innenhof der Bavariathek und dauerhafte Wandarbeit im Foyer der Bavariathek“: - Mit dem künstlerischen Konzept UP! hat die Verfasserin Katharina Gaenssler ein Projekt vorgelegt, das in einer klaren formalen Sprache das Foyer der Bavariathek mit einer intensiven Zeit-Luftbild-Collage prägen wird.
Regensburg - pm (15.01.2024) Im Rahmen des Neubaus "Haus der Bayerischen Geschichte" und "Bavariathek" wurde durch das Staatliche Bauamt Regensburg ein Wettbewerb zu Kunst am Bau durchgeführt. Am Freitag (12.01.) hat die hochkarätig besetzte Jury den Siegerentwurf „UP!“ von Katharina Gaenssler gekürt.
Ziel des Wettbewerbs war es, das Gebäude mit zeitgenössischer Kunst zu bereichern, die Innen- und Fassadenbereiche aufzuwerten, auf die Thematik und Architektur dieser speziellen Nutzung Bezug zu nehmen und dem Ort eine weitere Wahrnehmungsebene hinzuzufügen.
Ein Kunstobjekt, das im Rahmen einer zeitgenössischen Auseinandersetzung Bezug auf das Haus der Bayerischen Geschichte und seine Inhalte nimmt.
Gewinerin des 1. Preises: Katharina Gaenssler
Hierfür wurde im Frühjahr 2023 ein offenes Bewerberverfahren gestartet. Es konnten sich Künstlerinnen, Künstler und Arbeitsgemeinschaften aus Bayern, Deutschland sowie international bewerben. Aus 135 - von Regensburger bis internationalen Künstlerinnen, Künstlern und Arbeitsgruppen - eingegangenen Bewerbungen wurden durch ein Auswahlgremium 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählt, um in der ersten Phase des Wettbewerbs, der Konzeptionsphase, ihre Ideen einzureichen.
Als Bearbeitungsbereiche für das künstlerische Konzept standen vier Bereiche zur Auswahl:
- die Nordfassade des Museums, die Gebäudehülle der Bavariathek, das Foyer der Bavariathek sowie der Innenhof der Bavariathek.
Für die Wettbewerbsdurchführung sowie für die Ausarbeitung und Ausführung der künstlerischen Gestaltung stehen insgesamt 450.000 €uro brutto zur Verfügung.
Am 24.07.2023 tagte das Preisgericht zum ersten Mal und wählte von 25 eingereichten Konzeptionen sieben Arbeiten für die zweite Phase des Wettbewerbs, die Ausarbeitungsphase, aus. Mit Anmerkungen und Fragestellung des Preisgerichts wurden diese sieben Künstlerinnen und Künstler aufgefordert, bis Ende Oktober ihre Wettbewerbsarbeiten weiter zu entwickeln und zu detaillieren.
Am Montag, 20. November 2023 tagte das Preisgericht ein zweites Mal, um über die Entwürfe zu beraten. Hier wurden zwei Arbeiten in die engere Wahl gezogen. Um als Gremium gegenüber dem Auslober eine Empfehlung für ein realisierbares Kunstwerk abgeben zu können, mussten tiefergehende technische Fragestellungen geklärt werden.
Im Rahmen der dritten und letzten Preisgerichtsitzung präsentierten die Künstlerin und der Künstler am Freitagnachmittag, 12.01.2024 ihre Arbeiten und beantworteten die offenen Fragen. Die Jury tagte von 13 Uhr bis 16.30 Uhr.
Das Ergebnis des Gremiums wurde einstimmig beschlossen. Das Preisgericht bestand über die gesamte Wettbewerbsphase aus sieben Fachpreisrichterinnen und -richtern, sechs Sachpreisrichterinnen und -richtern sowie einer Beraterin und einem Berater, die beide ohne
Stimmrecht tätig waren.
Sachpreisgericht:
Birgit Reichardt, Bay. Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Karl Stock, Staatliches Bauamt Regensburg
Dr. Richard Loibl, Haus der Bayerischen Geschichte
Dr. Rainhard Riepertinger, Haus der Bayerischen Geschichte
Stefan Traxler, Architekt
Wolfgang Dersch, Stadt Regensburg
Fachpreisgericht:
Manfred Mayerle, Landesbaukunst
Prof. Dr. Erich Schneider, ehem. Leiter Kunsthalle Schweinfurt, Gründungsdirektor Museum für Franken
Prof. Tina Haase, Akademische Lehre TU München, Bildende Kunst
Prof. Thomas Bechinger, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Wilhelm Warning, Kunst- und Architekturkritiker
Christian Schnurer, Berufsverband Bildender Künstler - Bayern
Regina Hellwig-Schmid, Regionale Künstlerin
Berater (ohne Stimmrecht):
Sophia Kirschsieper, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Georg Tassev, Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz
Die drei erstplatzierten Arbeiten sind:
1. Preis: Gaenssler, Katharina – UP!
2. Anerkennung: Sandhaus, Peter – Jahnrhundertprojekt
3. Anerkennung: Brech, Christoph – Zeitstrahl
Beschreibung 1. Platz:
„UP! - Temporäre Installation eines Fesselballons im Innenhof der Bavariathek und dauerhafte Wandarbeit im Foyer der Bavariathek“: - Mit dem künstlerischen Konzept UP! hat die Verfasserin ein Projekt vorgelegt, das in einer klaren formalen Sprache das Foyer der Bavariathek mit einer intensiven Zeit-Luftbild-Collage prägen wird. Die Voraussetzungen dafür schafft ein an die Historie angelehnter Ballon, der im Innenhof der Bavariathek seinen Standort hat. Eine in den Ballon integrierte Kamera schafft die bildnerischen Grundlagen für die Wandcollage. Dieser Ballon wird an vom HdBG zu bestimmenden Tagen zum Event des Museums. Er wird den Stadt-Luft-Raum prägen.
Beschreibung 2. Platz
Das „Jahrhundertprojekt“ setzt sich ganz wesentlich mit dem Thema Zeit auseinander. Es wird versucht die Zeitspanne von 100 Jahren bildnerisch durch aufgesetzte goldene Lamellen am Gebäude aufzuzeigen. Bestechend ist der Gedanke des Bildes der entschleunigten Zeit an der Fassade des Museums. Das Zusammenspiel der bereits vorhandenen goldenen Skulptur mit den goldenen Einschlüssen an der Fassade ist dabei ein interessanter Aspekt.
Beschreibung 3. Platz
Mit dem Werk „Zeitstrahl“ ist dem Verfasser eine wohltuend in die Fassade integrierte Arbeit gelungen. Hier verbindet sich architektonische Struktur mit Signalen der Zeit untrennbar. Das Spiel der römischen Ziffern aus poliertem Edelstahl steht spannungsvoll im Einklang mit den vertikalen Elementen der Fassade.
Das Staatliche Bauamt Regensburg und das Haus der Bayerischen Geschichte freuen sich, dass das Kunstwerk zum fünften Geburtstag des HdBG nun realisiert werden kann. Aufgrund höherer Gewalt durch den Brand während der Bauphase und der Corona-Pandemie unmittelbar nach Fertigstellung des Gebäudes konnte der Wettbewerb Kunst am Bau in dieser Größenordnung erst jetzt durchgeführt werden.
Die Realisierung des Kunstwerkes „Up!“ der Künstlerin Katharina Gaenssler ist bis Sommer 2024 geplant.
Von 15. bis 19. Januar (Montag-Freitag) werden die 25 Beiträge der Konzeptionsphase und die sieben Arbeiten der Ausarbeitungsphase in der Bavariathek im Raum Schwaben ausgestellt. Die Ideen, Entwürfe und Modelle sind für die Öffentlichkeit am Montag ab 14 Uhr, Dienstag bis Freitag von 8 -16 Uhr kostenlos einsehbar.
Darüber hinaus werden die Arbeiten weitere zwei Wochen, bis einschließlich 04.02.2024 im Foyer des Museums im Bereich der Kasse digital präsentiert.
Text/ Fotos vom Staatlichen Bauamt Regensburg, Abteilung L3 (12.01.2024)