Franz Weickmanns Kulan (Asiatischer Esel) im KOENIGmuseum - Fotos: Helmut Blum
Landshut – pm (01.02.2024) Anlässlich des 85. Geburtstags von Franz Weickmann findet bis 18. Februar die temporäre Präsentation seiner 17 Tierskulpturen als Intervention im KOENIGmuseum statt und bietet einen umfassenden Einblick in das Repertoire des Bildhauers. Im Jahr 1970 erwarb Fritz Koenig eine hölzerne Wolfsskulptur von Franz Weickmann und stellte diese auf dem Ganslberg auf. Franz Weickmann bezeichnet den Stil seiner Tier-Skulpturen als „abstrakten Realismus“.
Die realistischen Darstellungen der Tiere werden durch das Material Holz verfremdet oder stilisiert, um so eine emotionale und künstlerische Botschaft zu vermitteln. Franz Weickmanns künstlerische Handschrift ist durch die Konstruktion aus vielen abstrakten Einzelteilen gekennzeichnet.
Seine Arbeitsweise, bei der er die Unvollkommenheit der Realität durch die Verwendung verschiedener Holzarten in seinen Tierskulpturen darstellt, unterstreicht die natürlichen Eigenschaften und die Schönheit des Holzes und nutzt gleichzeitig dessen Vielfalt.
Im Gegensatz zu August Gaul oder Renée Sintenis verfolgt Franz Weickmann den Ansatz, der den Wert auf die authentische, ungeschönte Darstellung der Tiere legt.
Weickmanns Fokus auf die Qualitäten der Tiere dokumentiert seine tiefe Auseinandersetzung mit den Themen Natur, Wildheit und Authentizität.
Seine Werke bieten dem Betrachter eine unverfälschte Sicht auf die Tierwelt. Die Leidenschaft von Franz Weickmann für wilde und bedrohte Tiere, die Natur, Afrika, Naturwissenschaften und das mythologische Umfeld, die bereits in seiner Kindheit begann, ist ein tief verwurzeltes Element seines künstlerischen Schaffens.
Durch das Setzen von Denkmälern für berühmte Tiere, wie dem Löwen „Hanglip“ aus dem Krüger-Nationalpark, würdigt Weickmann nicht die individuellen Tiere, sondern spricht auch allgemeine Themen wie Erinnerung, Bewahrung und Respekt gegenüber der Tierwelt an. Er gibt seinen Tierskulpturen Namen, um ihnen eine persönliche Identität und Bedeutung zu verleihen. Dadurch stellt er eine Verbindung zwischen dem Kunstwerk und dem Betrachter her und vermittelt eine Geschichte oder Botschaft, die er mit der Skulptur verbindet. Dies trägt dazu bei, dass seine Tierskulpturen nicht nur als Kunstwerke wahrgenommen werden, sondern auch als individuelle Charaktere oder Wesen, die eine emotionale Bindung zu den Betrachtern aufbauen.
Insgesamt dient die Intervention der 17 Tierskulpturen von Franz Weickmann nicht nur als Feier seines Lebenswerks, sondern auch als Bildungsressource und Inspirationsquelle zu wilden und bedrohten Tieren.
Am Donnerstag, den 8. Februar, lädt das KOENIGmuseum herzlich zur Feier des 85. Geburtstags von Bildhauer Franz Weickmann um 17.30 Uhr ein. Die Veranstaltung wird mit einem Grußwort durch Oberbürgermeister Alexander Putz eingeleitet. Franz Weickmann berichtet im Gespräch mit Dr. Alexandra von Arnim, Leiterin des KOENIGmuseums, über sein Schaffen und sein Werk. Aktuell sind in der Intervention insgesamt 17 hölzerne Tierskulpturen im KOENIGmuseum zu entdecken.
Kammerschauspielerin Ursula Erb liest aus Brehms Tierleben. Musikalisch wird die Veranstaltung von Peter Papritz, Leiter der Musikschule Landshut, auf dem Klavier begleitet.
Weitere Informationen unter www.koenigmuseum.de