Zeichnung der Ansicht auf das Hl. Geistspital und die Isar in Landshut
Landshut - pm (18.05.2025) Noch bis zum 1. Juni ist im Röcklturm jeden Do., Fr., Sa., So. jeweils von 13 bis 17 Uhr (seit 10.05.) die Ausstellung „Terzett: Landschaften innen / außen“ zu sehen. Die Künstler sind Rüdiger Neick (Berlin-Brandenburg), Jürgen Lechner (Franken) und Lars Herrmann (Freising). Die drei Künstler bedienen sich unterschiedlicher Techniken:
Rüdiger Neick kratzt in den Schabkarton, arbeitet also Weiß in Schwarz, Jürgen Lechner fotografiert oft mit der Lochkamera in Schwarz/ Weiß und Lars Herrmann zeichnet seine Bilder hauptsächlich mit Kugelschreiber auf Papier.
Gemeinsames Element der Werke ist die Darstellung von Landschaften. Dabei arbeitet Neick als klassischer Landschafter, der bevorzugt seine Heimaten – den Spreewald sowie Berlin – darstellt. Bei ihm bedeutet eine Landschaft eine Landschaft eine Landschaft. In den letzten Jahren schleicht sich in Neicks vom Kontrast aus Schwarz und Weiß getragenen Werken zunehmend ein farbiger, belebender Aspekt ein. Auf den ersten Blick scheinen seine Arbeiten sehr nahe an der Realität zu verweilen, doch bei näherem Hinschauen lösen sie sich in linearer Abstraktion auf. 2023 erhielt er für seine beeindruckende Arbeit den Award of Excellence bei der Jahresschau der Internationalen Scratchboard Society.
Alte Techniken verwendet der Eckentaler Künstler Jürgen Lechner. Er bewegt sich seit über zehn Jahren weg von der angewandten, hin zur künstlerischen Fotografie. In Ausstellungen in Deutschland und weltweit zeigt er seine Werke und ist vielfach ausgezeichnet – so unter anderem beim „25th Chelsea International Fine Art Competition“, juriert von der Kuratorin am Guggenheim Museum, New York. Lechner wendet sich frühesten fotografischen Techniken zu: der Lochkamerafotografie mit der Camera Obscura, mit Langzeitbelichtungen und einem radikal verlangsamten Prozess der Bildentstehung. Seine Schwarzweiß Aufnahmen spüren die stille Ästhetik auf, die sich hinter zunächst unspektakulären Motiven verbirgt. Er zeigt in Landshut zwei Varianten: die reinen Lochkamerabilder und dann noch Schwarzweiß Langzeitbelichtungen.
Der Kugelschreiber ist das hauptsächliche Medium des Zeichners Lars Herrmann. Seine surrealen Bildfindungen nehmen die Außenräume der Wirklichkeit als Folie für die Gestaltung der inneren Landschaften des Künstlers. So entstehen phantastisch-surreale Werke zu verschiedensten Themen wie Mythologie, Religion, Kunstgeschichte beziehungsweise einfach nur poetische Spielereien in freier Assoziation von künstlerischen Formen. Herrmann erhielt verschiedene Kunstpreise in Nürnberg, Ansbach und Kulmbach. Zusätzlich zu den Öffnungszeiten des Röcklturms ist die Ausstellung immer bei Biergartenbetrieb des Literaturcafés geöffnet.

