
Patricia Piccinini, The Young Family, 2002 - Foto: Matthias Ammer
Landshut - pm (24.11.2025) Sie sind Nahrungsmittel, Versuchskaninchen, Ware, Begleiter oder Mitgeschöpfe? Unser Verhältnis zu Tieren ist voller Widersprüche, geprägt von kulturellen, ethischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Bedingungen und Überzeugungen. Ausgangspunkt der Veranstaltung am kommenden Freitag, 28. November, um 18 Uhr, ist der von Patricia Piccinini geprägte Begriff der Tierhaftigkeit (Animalness).
Die international höchst renommierte australische Künstlerin tritt gerade als „Willkommener Gast“ im KOENIGmuseum in Dialog mit Fritz Koenig. Ihre Silikonskulpturen zeigen hyperrealistische Hybride – fantastische Mischwesen aus Mensch, Tier und Pflanze. Es geht Piccinini nicht darum, Tieren menschliche Eigenschaften zuzuschreiben, sondern vielmehr darum, unsere gemeinsame Basis als Lebewesen anzuerkennen.

|
Patricia Piccinini, The Young Family, 2002 © Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und des Instituts für Kulturaustausch, Foto: Matthias Ammer |
In der Podiumsdiskussion treffen Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlicher Positionen aufeinander: Thomas Winnacker war zwanzig Jahre lang Banker, bevor er die Leitung eines Mikro-Schlachthofs in der Nähe von München übernahm. Ein empathischer und wertschätzender Umgang mit den Tieren ist ihm ein großes Anliegen. Moritz Schwarzl ist Schüler an einem Landshuter Gymnasium. Der ethisch motivierte Veganer ist aktives Mitglied der Gruppe „Anonymous for the Voiceless Landshut“. Georg Sachsenhauser, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands in Landshut, setzt sich derzeit für den Erhalt des Landshuter Schlachthofs ein. Tierwohl und Nutztierhaltung lassen sich für ihn in Einklang bringen. Michaela Liehr ist vegane Ernährungsberaterin. Sie tritt aus gesundheitlichen Gründen für den Verzicht auf fleischliche Nahrung ein. Daniel J. Schreiber, Leiter der Museen der Stadt Landshut, moderiert die Diskussion.
In der Podiumsdiskussion soll jenseits von messianischem Sojadogmatismus und populistischer Wurstverherrlichung sachlich und respektvoll um eine gemeinsame Haltung zu wichtigen Fragen gerungen werden: Was sollen wir essen? Dürfen wir andere Arten von Lebewesen unterwerfen, dürfen wir sie töten? Oder müssen wir ihnen ein Recht auf Selbstbestimmung, Leben und körperliche Unversehrtheit zuerkennen?
Der Eintritt zur Podiumsdiskussion kostet 6 € pro Person, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 4 €. Mit diesem Ticket kann man ab 17 Uhr vorab die Ausstellung sowie die Veranstaltung am gleichen Abend besuchen. Die Teilnehmerplätze sind begrenzt. Eine Vorabanmeldung zu allen Programmpunkten ist unter https://museen-landshut.de/veranstaltungen/ möglich. Die Abendkasse vor Ort ist ab 17 Uhr geöffnet.
Öffentliche Führungen zur Sonderausstellung „Patricia Piccinini. Willkommener Gast“ gibt es jeden Samstag um 14 Uhr, ausgenommen am 27. Dezember. Die Termine aller Veranstaltungen, Führungen und Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind im Veranstaltungskalender auf der Webseite der Museen zu finden.

