v. l.: Bezirksrat Urban Mangold, Franz Riedl, Edwin Fenzl, Bernhard Peter, Bert Schwarzmann, Konrad Pilsl, Marianne Ramirez, Gerda Bauer, Elisabeth Pilsl, Helga Peter, Silvia Fenzl und Sabine Jungbauer. - Foto: privat/BI
Landkreis Passau - pm (03.04.2024) Startet auch in Thyrnau bald ein Bürgerbegehren „Rettet die Wälder!“? Denkbar wäre es. Doch noch ist nichts spruchreif. Mehrere Bürgerinnen und Bürger wollen gemeinsam den Wald verteidigen, dessen Rodung bevorsteht, falls der Gemeinderat den Bebauungsplan „Am Waldrand“ beschließt. „Wir warten zunächst auf ein Signal aus dem Rathaus und würden gerne erfahren, was man dort über die Fällaktion während des Verfahrens denkt“, so die Initiative.
„Dann werden wir uns nochmals Gedanken machen, ob und wann wir ein Bürgerbegehren starten“.
Wie man das am besten anpackt, hat vor Kurzem ÖDP-Bezirksrat Urban Mangold auf Einladung der Bürgerinitiative erläutert. Mangold hat im letzten Jahr das erfolgreiche Bürgerbegehren „Rettet die Passauer Wälder“ initiiert. Er ist optimistisch, „dass auch die Wälder in Thyrnau mit den Instrumenten der direkten Demokratie verteidigt werden könnten“: „Beim Passauer Bürgerbegehren haben vor allem zahlreiche ältere Menschen unterschrieben. Darunter auch viele, die normalerweise keine Öko-Partei wählen. Aber dass der Wald nicht für den schnellen Profit geopfert werden darf, darin waren sich alle einig“.
In die Gemeindepolitik will er sich als Passauer nicht von außen einmischen. Jetzt sei „der Gemeinderat am Zug“. „Die gewählten Räte werden bewerten müssen, was von einem Investor zu halten ist, der während des Bebauungsplanverfahrens durch Fällung von 30 gesunden, 100-jährigen Eichen noch schnell vollendete Tatsachen schafft.“ Falls sich die Bürgerinitiative zum Start eines Bürgerbegehrens entscheidet, will Mangold seine Erfahrung auf Wunsch beratend zur Verfügung stellen.
Dass die Bebauungsplanunterlagen keine Auseinandersetzung mit den vorhandenen Bauflächenreserven enthalten, habe auch die Regierung von Niederbayern in Ihrer Stellungnahme zum Bauvorhaben moniert. Die Behörde habe im Schreiben an die Gemeinde kritisiert, in den vorliegenden Planungsunterlagen sei „keine nachvollziehbare Abwägung erkennbar die darlegen würde, dass die Schaffung von Bauland die Walderhaltungsgrundsätze überwiegen würde“. So sehen das auch die Thyrnauer Aktiven: „Waldrodungen darf es in Zeiten von Klimawandel, Artensterben und Grundwasserknappheit einfach nicht mehr geben! Erst recht nicht, wenn es Alternativen ohne Waldrodung gibt“.