Bayern - pm (14.06.2024) Offenheit und Toleranz sind in höchstem Maße gelebte Werte in Bayerns Fußball-Vereinen, besonders ausgeprägt ist dabei das Miteinander verschiedener Kulturen im Nachwuchsbereich: Das ist ein Zwischenergebnis der noch bis zum 16. Juni laufenden und für die Vereinslandschaft repräsentativen Studie des Deutschen Instituts für Talent- und Organisationsentwicklung (dito) an der Universität Würzburg in Kooperation mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV).
Die Langzeitstudie fördert aber noch weitere positive Entwicklungen im Bereich der Kleinsten in den Klubs zutage – etwa im Bereich der Gewinnung von Kindern für den Fußball und die Qualität der Nachwuchsförderung im Freistaat.
Bis dato haben über 95 Prozent der 1155 befragten Vereinsverantwortlichen angegeben, mit dem sozialen Miteinander der Kinder in ihrem Klub zufrieden zu sein, neun von zehn Teilnehmenden loben ausdrücklich das Miteinander verschiedener Kulturen in ihren Vereinen. „Das zeigt, dass in unseren Vereinen Offenheit und Toleranz wichtige Werte sind, die dort auch gerade im Nachwuchsbereich gelebt werden – und angesichts der jüngsten Debatten über die Herkunft unserer Nationalspieler ist das ein starkes Zeichen“, sagt BFV-Präsident Christoph Kern, der sich über diese Weltoffenheit angesichts der jetzt beginnenden Europameisterschaft im eigenen Land besonders freut. „Die Welt zu Gast bei Freunden gilt auch heute noch“, ergänzt dito-Direktor Prof. Dr. Heinz Reinders in Anlehnung an den Slogan des Sommermärchens 2006 und versteht die kulturelle Vielfalt ebenfalls als „wichtige Basis für ein gutes soziales Miteinander“.
Die Befragung bayerischer Fußballvereine wird seit 2011 wiederkehrend durchgeführt und ist die einzige Langzeitstudie dieser Art. Die aktuelle Befragung läuft noch bis zum 16. Juni 2024, die Gesamtstudie wird im Herbst 2024 vorgestellt. Die jetzt zum EM-Start vorgestellten Zwischenergebnisse wurden auf Basis von 1155 Vereinen gezogen, die repräsentativ für die Bezirke des BFV sind. Befragt wurden Vorstandsmitglieder und Abteilungsleitungen, die eine durchschnittlichen Amtsdauer von zehn Jahren aufweisen. Den bayerischen Vereinen wurde der Umfragelink über das Vereinspostfach zugestellt.
Bei der jetzt beginnenden Europameisterschaft im eigenen Land stehen viele junge Spieler auf dem Platz, deren eigene Zeit als Junioren noch gar nicht so weit zurückliegt. So zeigen die Beispiele von Jamal Musiala, Florian Wirtz und vieler anderer Nationalspieler, wie wichtig eine gute Nachwuchsförderung in den Vereinen ist. Und hier wissen die bayerischen Vereine viel Positives zu berichten, wie die Befragung zeigt.
Deutlicher Zuwachs bei den Jugendteams
Mit 73 Prozent konnten fast drei Viertel der Vereine in den letzten beiden Jahren mehr Jungen für ihre Teams hinzugewinnen. Mit einer Zustimmung von 23 Prozent weist fast jeder vierte Verein sogar einen Zuwachs von bis zu 30 Prozent auf. Und auch bei den Mädchen ist der Zulauf groß, wie nicht nur die gestiegenen Zahlen bei den Passanmeldungen zeigen. Insgesamt 39 Prozent und damit nahezu jeder Vierte der befragten Vereine sagt, dass sie mehr Mädchen gewonnen haben, jeder zehnte Verein verzeichnet mehr als 30 Prozent Zulauf.
Hohe Zufriedenheit mit der Nachwuchsförderung
Diese positiven Veränderungen zeigen sich auch in der Zufriedenheit mit der eigenen Nachwuchsarbeit im Verein. Beeindruckende 83 Prozent sind mit der Förderung im Nachwuchsbereich sehr zufrieden oder zufrieden, bei der Förderung einzelner Talente sind 74 Prozent sehr positiv eingestellt. „Das ist ein tolles Stimmungsbild aus unseren Fußballvereinen“, sagt Christoph Kern über diese Zwischenergebnisse, die das dito-Institut rechtzeitig zum Start der EM veröffentlicht. „Es zeigt, dass wir bei der Nachwuchsarbeit in Bayern auf dem richtigen Weg sind und hier auch weiter mit den Vereinen gemeinsam an der Nachwuchsförderung arbeiten.“