Die Salzach mit ihren Auen bietet vielen seltenen Tieren und Pflanzen einen letzten Rückzugsraum. Der Bau eines Wasserkraftwerkes würde das Schutz- und Naherholungsgebiet schwer beeinträchtigen. - Foto: Gerhard Merches
Bayern – pm (17.07.2024) Die Salzach fließt von Salzburg bis zu ihrer Mündung in den Inn über eine Strecke von mehr als 60 Kilometern ohne Stauwehre und Wasserkraftwerke. Damit ist die Salzach einzigartig in Bayern. Diese Einzigartigkeit ist nach dem Plan der Bayerischen Staatsregierung bedroht: Im Bereich Tittmoninger Becken soll mitten im FFH- und Naturschutzgebiet ein Wasserkraftwerk entstehen.
Die Pläne der Staatsregierung, letzte frei fließende Bäche und Flüsse - wie hier die Salzach - zu verbauen, konterkarieren die Anstrengungen, unsere Gewässer entsprechend den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie bis 2027 in einen guten Zustand zu bringen. „Der Beitrag zur Energiewende ist indes verschwindend gering, und steht in keinem Verhältnis zum erzeugten Schaden durch den Verlust an Natur und Umwelt“, erklärt Kathy Mühlebach-Sturm, Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Landshut.
Daher macht die BUND-Naturschutz-Kreisgruppe auf die Salzach-Demo am 20. Juli in Burghausen aufmerksam. Diese hat mittlerweile Tradition und es wird auch heuer wieder die Möglichkeit geben, auf einer Plätte von Tittmoning nach Burghausen zu fahren (aktuell sind noch 15 Plätze frei). Daneben findet dieses Jahr eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zur Zukunft der Salzach statt. Mehr Informationen unter: https://traunstein.bund-naturschutz.de/veranstaltungen/termin/salzach-kundgebung-2024
„Für den Erhalt der Biodiversität, effektiven Gewässerschutz, natürlichen Hochwasserrückhalt und die Neubildung von Grundwasser brauchen wir intakte Gewässerökosysteme mit lebendigen Auen“, betont Mühlebach-Sturm, „Wenn wir einen hochsensiblen Standort wie die frei fließende oberbayerische Salzach für die Wasserkraft preisgeben, könnten an vielen weiteren Standorten Wasserkraftbetreiber Appetit bekommen auf noch mehr Stauwehre.“
Der BUND Naturschutz fordert deshalb die Staatsregierung mit einem Appell „Salzachrenaturierung ohne Wasserkraftwerk“ auf, sich gegen die Kraftwerkspläne zu entscheiden und stattdessen auf einen umweltverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien zu setzen. Alle die möchten, dass der ökologische Zustand unserer Bäche und Flüsse, insbesondere der Salzach, nicht noch weiter verschlechtert wird, können den Appell auf https://www.bund-naturschutz.de/aktionen/deine-salzach oder in der BN-Geschäftsstelle, Neustadt 347 (Eingang Herrngasse, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 13:30 Uhr) unterschreiben.