Bayern - pm (24.10.2025) Zur Dobrindt-Äußerung „Ein richtiges Scheiß-Gesetz“ äußert sich Wenzel Cerveny, Bundesvorsitzender des Cannabis Bündnis Deutschland (CBD): „Wenn Herr Dobrindt das von der Ampel-Regierung verabschiedete Konsumcannabisgesetz (KCanG) pauschal als ‚Scheiß-Gesetz‘ bezeichnet, zeigt das vor allem seine Verachtung gegenüber den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die eine moderne, realistische Drogenpolitik fordern.
Diese Ausdrucksweise ist respektlos – nicht nur gegenüber der Regierung, sondern auch gegenüber den Millionen Konsumentinnen und Konsumenten, die bislang kriminalisiert werden. Natürlich war das KCanG in Teilen unvollständig und ausbaufähig – das sagen wir als Cannabis Bündnis Deutschland seit Monaten. Aber es war ein wichtiger Schritt in Richtung Entkriminalisierung, Jugendschutz und Regulierung. Wer stattdessen mit Schimpfwörtern um sich wirft, will keine Lösung – der will Stimmung machen. Und wenn gleichzeitig in den eigenen Reihen Fälle bekannt werden, in denen kommunale Amtsträger mit harten Drogen auffallen, dann wäre etwas mehr Selbstreflexion und weniger moralische Empörung vielleicht angebracht.
Jetzt muss die Bundesregierung den nächsten Schritt gehen: Wir brauchen lizensierte Fachgeschäfte, die kontrolliert Cannabis an Erwachsene abgeben dürfen. Nur so können Schwarzmarkt und unsichere Produkte wirksam eingedämmt werden.
Wir brauchen endlich eine sachliche Debatte über Fakten: über Prävention, Eigenverantwortung und wirtschaftliche Chancen – nicht über plumpe Parolen, so Wenzel Cerveny. Der CSU wäre zu raten, endlich die Realität anzuerkennen: Die Prohibition ist gescheitert. Jetzt geht es darum, das KCanG weiterzuentwickeln, nicht es zu beschimpfen.“

