v. l.: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Günther Putz, Hildegard Zißler, Katrin Landes, Dorothee Trauzettel und Benjamin Hepperle. - Foto: Korbinian Huber
Mainkofen - pm (16.05.2024) Lebensmittel, produziert von niederbayerischen Landwirten, in Bio-Qualität, unter Einhaltung höchster Standards - und schmecken soll´s. Das hat sich der Bezirk Niederbayern mit seiner Agenda „Regio2030“ auf die Fahnen geschrieben. Konkret heißt das: Bis zum Jahr 2030 sollen mindestens je 30 Prozent der in den Bezirksreinrichtungen verwendeten Lebensmittel aus regionaler und biologischer Herstellung stammen.
Den dafür nötigen Beschluss fasste der Bezirksausschuss bereits im Dezember 2019. Um über geplante Maßnahmen, über Erfahrungen, Erfolge und Herausforderungen zu sprechen, trafen sich jüngst Vertreter verschiedener bezirklicher Einrichtungen im Bezirksklinikum Mainkofen mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Der zeigte sich zufrieden mit dem Fortgang und betonte erneut die Wichtigkeit der Agenda.
Schließlich sind die Dimensionen enorm: Allein das Bezirksklinikum Mainkofen gibt täglich 1200 Mahlzeiten an Patienten und Mitarbeiter aus, die Kantine des Agrarbildungszentrums in Landshut und die Schulverpflegung des Instituts für Hören und Sprache (IfH) in Straubing versorgen ihre Schüler und Lehrkräfte zusätzlich mit je 330 Mahlzeiten an den Öffnungstagen. Regionalität sei ein wichtiger Faktor, sagte Gesprächsteilnehmer und Küchenleiter im Bezirksklinikum Mainkofen Benjamin Hepperle. „Die Krisen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass unsere Handelswege fragil sind. Schon wegen der Verfügbarkeit ist eine stabile, regionale Produktion von Lebensmitteln überaus wichtig.“
Entsprechend viel wurde in Mainkofen über die passenden Lieferanten gesprochen. Das Institut für Hören und Sprache etwa stehe laut Küchenleiterin Hildegard Zißler in finalen Verhandlungen mit einem lokalen Bio-Lieferanten für Obst und Gemüse. Das Bezirkskrankenhaus Mainkofen strebe, Hepperle zufolge, eine neue Partnerschaft mit einem Landshuter Unternehmen an, von dem es Nudeln, Gnocchi und weitere Bio-Lebensmittel beziehen möchte. Außerdem nehme die Kooperation mit der „Sauguad“-Initiative des Ferkelerzeugerrings Landshut, im Zuge derer man das Fleisch männlicher Jungschweine verarbeiten will, Fahrt auf. Übrigens: Die Küchen des Bezirksklinikums und des IfHs sind bereits bio-zertifiziert.
Einen bunten Strauß zahlreicher Seminare und Veranstaltungen präsentierte Dorothee Trauzettel, Sachgebietsleiterin Gemeinschaftsverpflegung im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, der Runde. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie mit den Küchenleitungen der verschiedenen Einrichtungen einen Lehrgang erfolgreich abgeschlossen. Über „Regio 2030“ sagte sie: „Der Bezirk hat mit seiner Agenda den goldenen Weg beschritten.“ Für die nötige landwirtschaftliche Expertise sorgte Günther Putz, Betriebsleiter des bezirkseigenen Gutshofs Mainkofen.
Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich dankte den Vertretern der Einrichtungen für ihr Engagement. „Ich bin sehr stolz auf die Leistungen unserer Küchenleitungen. Es ist wirklich beispielgebend, wie weit sie in den vergangenen Jahren gekommen sind.“ Er wolle sich weiterhin regelmäßig mit ihnen und Vertretern der Landwirtschaft austauschen. „,Regio2030‘ hilft uns dabei, unsere Ressourcen zu schonen, fördert Nachhaltigkeit und die lokale Wirtschaft. Außerdem können wir damit unseren hiesigen Landwirten unter die Arme greifen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir die Transformation unserer Essgewohnheiten und der Produktion von Lebensmitteln aktiv mitgestalten müssen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Veränderungen in unserem Sinne und im Interesse der Niederbayerinnen und Niederbayern geschehen.“