Die Teilnehmer der Ersthelferschulung können mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Nachbarschaftshilfe oder Seniorenbeirat eine wertvolle Unterstützung für Menschen in seelischer Not leisten.
Landkreis Landshut - pm (16.05.2024) Psychische Belastungen und seelische Krisen machen vor keinem Lebensalter Halt und können jeden Menschen treffen. Nicht nur bei den Betroffenen selbst lösen sie Unsicherheit und ein Gefühl der Ohnmacht aus. Auch die Menschen aus dem Umfeld, wie ehrenamtlich Helfende in der Seniorenarbeit, fühlen sich schnell hilflos, wenn sie bei ihrem Gegenüber Anzeichen von Einsamkeit, Ängsten, Depression, Trauer, Sucht oder gar Suizidgedanken wahrnehmen.
Um Helfende aus den Nachbarschaftshilfen und Seniorenbeiräten im Landkreis Landshut für solche Situationen zu stärken, organisierte Elisabeth Strasser, die Seniorenbeauftragte des Landkreises, eine Schulung zum Thema „Helfen in seelischer Not“. In einem sehr praxisorientierten Workshop mit Michael Frenzel und Marina Scheele vom Universitätsklinikum Regensburg erarbeiteten die Teilnehmenden aus den Gemeinden Altdorf, Bodenkirchen, Ergolding, Essenbach, Geisenhausen und Kröning, wie Erste Hilfe für Menschen in seelischer Not gelingen kann.
Zunächst sei es wichtig, hinzuschauen, die seelische Not wahrzunehmen und zu erkennen, dass ein Mensch Hilfe brauche. Im zweiten Schritt gehe es darum, ins Gespräch zu kommen und dabei auf eine sichere Gesprächsatmosphäre zu achten und passende Worte zu finden. So sei es beispielsweise immer ratsam, Gefühle auch anzusprechen und ernst zu nehmen und auf gut gemeinte Ratschläge oder Bewertungen zu verzichten. Stattdessen sei es wichtig, Verständnis zu zeigen und Unterstützung anzubieten. Dazu gehöre im Anschluss an das Gespräch, die betroffene Person bei Bedarf an ein professionelles Hilfenetzwerk zu vermitteln, wie zum Beispiel den Krisendienst Bayern.
Das Konzept für diesen Workshop wurde vom Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Regensburg entwickelt. Gefördert wird das Projekt HSN vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege. Nähere Informationen dazu gibt es unter www.hsn-kurse.de.