Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Jürgen Königer (l.), mit den Verantwortlichen der FF Vilsheim.
Vilsheim - pm (19.11.2024) Bei einem plötzlichen Herzstillstand kann jeder Moment über Leben und Tod entscheiden. Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt mit jeder Minute ohne wirksame Wiederbelebung um etwa 10 Prozent. Damit sie bei einem solchen Szenario umgehend Hilfe leisten können, haben sich 22 Einsatzkräfte der FFW Vilsheim als Ersthelfern bei Herzstillstand und Defi-Zubringer schulen lassen und unter anderem den sicheren Umgang mit Defibrillator und Herzdruckmassage erlernt.
Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Jürgen Königer, zeigte im Zuge der Schulung praxisnah, wie die Feuerwehrler mit dem Defibrillator umgehen müssen, damit sie in Notfällen in ihrem Gemeindebereich schnelle, wertvolle Hilfe leisten können und die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.
Für Gemeinden wie Vilsheim wurde das Projekt „Defi-Zubringer“ ins Leben gerufen. Durch ihre Ortsnähe werden die Feuerwehr-Aktiven im Regelfall einige Minuten vor Notarzt und Rettungsdienst an der Einsatzstelle eintreffen, die zentral stationiert sind. Diese wenigen Augenblicke können aber womöglich über den Tod oder das Weiterleben des Patienten entscheiden.
Nach Eingang des Notrufs unter der 112 alarmiert der Disponent der Integrierten Leitstelle sofort Rettungswagen und Notarzt. Zeitgleich wird nun aber auch die örtliche Feuerwehr benachrichtigt, die mit Herzdruckmassage und Anlage des Defibrillators den Patienten erstversorgt, bis die medizinischen Kräfte die Behandlung des Patienten vor Ort übernehmen können.
Die Feuerwehren Adlkofen, Tiefenbach, Pörndorf, Wörth, Bodenkirchen, Furth, Essenbach, Jesendorf, Bruckberg, Gündlkofen, Baierbach, Attenhausen, Stollnried, Aham, Ergolding sowie Geisenhausen haben sich ebenfalls bereits an dem Projekt beteiligt. Einige der Feuerwehren wurden bereits zu solchen Einsätzen gerufen – mit Erfolg.
Weitere Feuerwehren wollen sich diesem guten Beispiel anschließen. Die Feuerwehr beweist damit erneut, dass sie weit mehr ist als „nur“ eine Brandbekämpfungseinheit, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil eines modernen Rettungssystems.