Straubing - pm (29.10.2025) Das Bezirkskrankenhaus (BKH) Straubing braucht dringend ein sogenanntes Entlasshaus für 24 hochgelockerte Patienten für den Übergang von stationärer Therapie zu ambulanter Nachsorge. Das Gebäude soll außerhalb des Sicherheitsbereichs liegen und als Resozialisierungshaus mit WG-Charakter dienen.
Zusätzlich soll dort eine forensisch-psychiatrische Ambulanz für die ambulante Nachsorge von erfolgreich behandelten Patienten und von Patienten, deren Maßregel auf Bewährung ausgesetzt wurde, angesiedelt werden.
Ziel ist es, Patienten auf ein Leben außerhalb des Maßregelvollzugs vorzubereiten – beispielsweise die Aufnahme einer regulären Arbeit bzw. Tagesstruktur, Wohnungssuche und der Aufbau eines unterstützenden sozialen Netzwerks. Durch die schrittweise zunehmende Selbstständigkeit in einem vergleichsweise offenen Setting wird die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls in Substanz- bzw. Alkoholmissbrauch oder Straffälligkeit minimiert.
Die Verortung des geplanten Entlasshauses außerhalb des Sicherheitsbereichs an der südöstlichen Grenze des BKH-Geländes hat den Vorteil, dass weniger Menschen hinein- und wieder herausgeschleust werden müssen – wodurch die Pforte entlastet wird.
Im Erdgeschoss des Entlasshauses sollen der Ambulanzstützpunkt mit Empfangsbereich und Sekretariat, ein Wartebereich, ein Behandlungs- und Substitutionsbereich, je ein Raum für Drogenscreenings und Gruppentherapie, eine Teeküche und ein Bereitschaftsraum sowie Büros und ein SEK-Raum entstehen. Im Obergeschoss sind Patientenzimmer mit Nasszelle geplant – davon zwei barrierefrei, außerdem ein Aufenthaltsraum, Gemeinschaftsküchen, Speiseräume, Therapie- und Behandlungsräume, ein Stationsstützpunkt, ein Aufenthaltsraum für Personal, Räume für Drogenscreenings und Substitutionsvergabe sowie Büros für den Stationsleiter, Arzt, Psychologen und Sozialdienst.
Der Bezirksausschuss genehmigte in seiner Sitzung am 28. Oktober die Baumaßnahme am BKH Straubing. Damit sind die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Vorplanungen beauftragt werden können. Die Baumaßnahme wird vom Freistaat Bayern finanziert.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Erfolgreich behandelte Patienten im Maßregelvollzug wieder in die Gesellschaft einzugliedern, ist ein komplexer, multidisziplinärer Prozess. Mit dem künftigen Entlasshaus schaffen wir beste Rahmenbedingungen, damit dieser Prozess noch besser gelingen kann und die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen minimiert wird.“

