Zu dem Vorschlag der ödp, Atommüll an den Atomstandorten zu lagern, erklären Josef Rosner und Rosi Steinberger, Vorsitzende der Grünen in Niederbayern: ödp-Landesgeschäftsführer Urban Mangold wendet das St Florians-Prinzip an. Er und die ödp-Spitze fordern, die Lagerung des Mülls in „sabotagesicheren" Zwischenlagern bei den AKW's.
„Damit spricht sich die ödp gegen eine effektive Endlagersuche aus", empören sich Rosner und Steinberger. Urban Mangold habe wohl als zweiter Bürgermeister von Passau bei seinen Überlegungen die Passauer Brille auf, vermuten die Grünen. Denn auch die Granitvorkommen im Bayerischen Wald ständen bei einer Endlagersuche auf der Liste der zu untersuchenden Standorte.
„Das ist reinstes St. Florians Prinzip", sagt Rosi Steinberger. „Mangold ist es anscheinend egal, wo der Atommüll bleibt, Hauptsache, er kommt nicht in die Nähe von Passau." Besonders zynisch klingt in den Augen der Grünen die Aussage der ödp, intakte Fremdenverkehrsregionen sollen nicht mit Atommüll belastet werden.
„Das heißt ja wohl, dass die Gegend um Landshut touristisch nicht so wertvoll sei und dass der Atommüll deshalb nichts mehr kaputt machen kann", empört sich Steinberger.
Gerade in der Region Landshut muss diese Überlegung von Mangold wie ein Schlag ins Gesicht wirken. „Es ärgert mich auch ganz persönlich, was hier von Seiten der ödp vorgeschlagen wird.
Schließlich hat Mangold noch bei der letzen großen Demo in Landshut gesprochen. Da hätte er sich trauen sollen, so einen Gedanken auszusprechen!", so Steinberger.
„Wir befürworten eine ergebnisoffene Endlagersuche in ganz Deutschland", so die Grünen. Endlich seien auch alle politischen Parteien in Deutschland bereit, diesen Weg zu gehen. Da kann es doch nicht sein, dass ausgerechnet die ödp wieder mit dem Kirchturmdenken beginnt.