Landshut. Der Neujahrsempfang für Migration und Integration wird nicht nur immer beliebter und Jahr für Jahr besser besucht, er hat auch eine unverwechsel- bare Strahlkraft. So war es auch am Freitagabend in der Alten Kaserne. Alle Plätze im großen Saal waren dicht besetzt. Martin Kubetz und Claudio Temporale sorgten für einen ange- nehmen musikalischen Rahmen.
Die Reden waren kurz. Es blieb reichlich Zeit für gute Gespräche.
2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner lobte als offizieller Vertreter der Stadt zunächst den erstmaligen Neubürger-Empfang in der Stadt, dann formulierte er zwei Wünsche: Die Rathausverwaltung sollte sich noch mehr als bisher interkulturell öffnen und er bat um erhöhte Aufmerksamkeit gegen Rassismus in jeder Form angesichts der Tatsache, dass 2011 mehrere Mordanschläge der Neonaziszene aufgedeckt wurden..
Guiseppe Cafariello verwies als Vorsitzender des Migrationsbeirats auf die besondere Integrationskraft durch kulturelle und sportliche Beteiligung. In Anlehnung an die große Schüler-Eltern-Demo kurz vor Weihnachten gegen Rechts sagte Cafariello: "Laßt uns bunt bleiben und uns gegenseitig respektieren."
Zusammen mit den Vorstandsmitlgiedern Mustafa Koctürk und Mascha Sidorova-Spilker hieß Guiseppe Cafariello die gut 170 Gäste des Neujahrsempfangs willkommen. Mascha Sidorova-Spilker lobte das erstmalige Fest der Kulturen im Sommer 2011 mitten in der Altstadt. Immerhin leben in Landshut 6700 Menschen aus 124 Nationen. Die Traditionen und kulturellen Besonderheiten der einzelnen Zuwanderer würden die Stadt deutlch bereichern.
Im Landkreis ist mit Stefan Possart ein hauptamtlicher Integrationsbeauftragter engagiert. Dieser schidlerte vor allem die dezentrale Aufnahme von Asylbewerbern im Landkreis. In der Stadt sind die Asylbewerber ja vornehmlich in einem Block der Alten Kaserne untergebracht. Ausgesprochen kritisch beurteilte Possart den generellen Umgang mit Zuwanderern in Deutshland. Die im letzten Jahr bekannt gewordene Mordserie durch Neonazis schrecke auch die von Firmenchefs gewünschten hochqualifizierten Zuwanderer ab.
Landshut ist anscheinend mit dem vor drei Jahren installierten Migrations- und Integrationssbeirat gut gefahren. Das Klima hat sich entspannt. Die Kontakte wurde vielfältiger und enger. Nicht zuletzt auch ein Verdienst des Jugendkulturzentrums und des Hauses International.
NB:: Womöglich werden auch die Kandidatenlisten der politischen Gruppierungen für die Stadtratswahl 2014 bunter. - Nicht unerwähnt soll die kulinarische Note des Neujahrsempfangs bleiben. Ein reichhaltiges "Wellness"-Angebot der besonderen Art und bei diesem Neujahrsempfang waren auch Kinder willkommen./hs
Bildtext: Oben von links Giuseppe Cafariello (Vorsitzender des Migrationsbeirats), Stafan Possart (hauptamtl. Integrationsbeirat im Landkreis), dann die Vorstandsmtiglieder Mustafa Koctürk und Mascha Sidorova-Spilker, 2. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, Marta Wilke und Hausherr Martin Mezger.
Rechts unten: Die Künstler Martin Kubetz und Claudio Temporale verwöhnten die 170 Gäste des Neujahrsempfangs bis in den späten Abend hinein mit launiger Musik. - Fotos Martin