MdL Ruth Müller und Osterhofens Bürgermeister Thomas Etschmann - Foto Sigrid Koller
Osterhofen - pm (14.09.2024) Erst seit wenigen Wochen im Amt, hat sich Osterhofens erster Bürgermeister Thomas Etschmann schon ein großes Ziel gesetzt, wie er im Gespräch mit der Abgeordneten Ruth Müller deutlich machte: "Unsere Stadt - derzeit 12.300 Einwohner - hat großes Entwicklungspotenzial, stabile Geburtenzahlen und steigende Einwohnerzahlen", so Etschmann, der seit 1. Juli der neue Rathauschef in Osterhofen ist.
Deshalb werde er zusammen mit seinem Stadtrat daran arbeiten, Osterhofen weiterhin attraktiv für Familien zu machen. "Und damit meine ich Menschen aller Generationen, denn Familie bedeutet sowohl ein gutes Betreuungs- und Bildungsangebot, sondern auch Lebensqualität für die Großeltern-Generation". Dazu gehört für ihn die Ausweisung von Baugebieten, was teilweise aufgrund der Lage an der Donau und im Überschwemmungsgebiet herausfordernd sei, aber auch der Ausbau der Kinderbetreuung.
Als Lehrer weiß er, wie wichtig eine gute Bildung von Anfang an ist, deshalb plane man bereits die nächste Kindertageseinrichtung in Osterhofen mit 4 Kindergartengruppen und 2 - 3 Krippengruppen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Hier wünscht er sich von Seiten des Freistaats mehr Unterstützung durch höhere Fördersätze, die auch dem gestiegenen Raumbedarf und den höheren Baukosten Rechnung tragen. Denn nicht alles, was heutzutage in einer Kindertageseinrichtung notwendig und von Eltern und Erzieherinnen gewünscht werde, sei am Ende auch förderfähig, sodass der Eigenanteil der Kommunen und Träger höher ausfalle, was über den Defizitausgleich durch die Kommunen refinanziert werden müsse.
Osterhofen bietet mit der Grundschule, der Mittelschule und dem Neubau der Realschule wohnortnahe Bildungsmöglichkeiten und ist auch deshalb für Familien attraktiv. Offene Fragen bleiben allerdings noch beim Rechtanspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Schulkinder. Schon jetzt gibt es zu wenig Ganztagsangebote, berichtete Müller aus den Gesprächen im Bayerischen Landtag. Als SPD-Fraktion setze man sich seit Jahren dafür ein, die Hortbetreuung und den gebundenen Ganztag auszubauen, um Familien zu entlasten und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen. Denn letzten Endes sei auch für die Kinder die Betreuung am Nachmittag ein Gewinn: Hier werden die Hausaufgaben häufig gemeinsam erledigt und kontrolliert, die Kinder spielen und lernen gemeinsam.
Noch einen Wunsch gab der SPD-Bürgermeister der Abgeordneten für die parlamentarische Arbeit im Bayerischen Landtag mit: "Bürokratie-Abbau ist gut, aber passt auf, dass uns als Kommunen dadurch nicht mehr Arbeit und Ärger entsteht als vorher", so Etschmann. Damit sprach er vor allem die geplanten Änderungen bei der Stellplatzsatzung an, die im ländlichen Raum, wo die meisten Familien zwei Fahrzeuge haben, zu Problemen führen wird.