V.l. Reinhard Folda, Stefan Schiessl, Karin Hagendorn, Philipp Becker, Dagmar von der Heiden, Willi von der Heiden
Hohenthann - pm (06.10.2024) Der SPD Ortsverein Hohenthann hat sich bei seinem letzten Treffen über aktuelle Themen ausgetauscht. Rückblickend konnte auf eine erfolgreiche Teilnahme am Ferienprogramm geschaut werden. Sehr anspruchsvoll war auch die Wanderausstellung des FC Bayern Museums „Verehrt – verfolgt – vergessen. Opfer des NS beim FC Bayern München“.
Karin Hagendorn, SPD Ortsvorsitzende in Hohenthann, auch Sprecherin des SPD Arbeitskreises Labertal, konnte in dieser Funktion die Wanderausstellung, in Zusammenarbeit mit den SPD Ortsvereinen vor Ort und in diversen Schulen in nur 38 Tagen an 11 verschiedenen Ausstellungsorten im Labertal, zeigen.
Die Sprecherin bewarb sich mit dem Projekt auch bei dem vom Bayerischen Landtag ausgeschriebenen Bürgerpreis 2024 unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“. Die Wahl fiel auf drei andere Preisträger, die am 17. Oktober von der Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Rahmen eines feierlichen Festakts im Bayerischen Landtag ausgezeichnet werden. An diesem Festakt sind aber auch alle anderen Bewerber eingeladen. „Ein weiteres Highlight ist unser Neuzugang“, freute sich Karin Hagendorn. Philipp Becker aus Weihenstephan ist seit 1. September 2024 neues Mitglied der SPD. „Ausschlaggebend war der Rechtsruck bei der Europawahl, der sich immer mehr verstärkt“, so sein Beweggrund.
Großes Aufregerthema waren, die auf der Bürgerversammlung geäußerten Klagen über eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Hohenthann. „Die Situation in Hohenthann ist nicht neu und wurde 2015 von ca. 20 privaten Unterstützern aus der Gemeinde in die Hand genommen. Damals waren es 35 Geflüchtete und für alle Neuland. Jetzt sind sie noch nicht einmal da und schon werden Ängste mit Unterschriftenaktionen geschürt“, beschrieb die SPD-Ortsvorsitzende Karin Hagendorn die Situation, „natürlich wird es Spannungen geben, wie auch in jeder Familie, wo mehrere Menschen zusammenleben. Unter einer Massenunterkunft verstehe ich trotzdem etwas anderes und wenn besorgte Gemeindebürger den Flüchtlingen diese geplante Unterkunft nicht zumuten wollen, dann müssten sich doch ein paar Haushalte in einer 4600-Seelen-Gemeinde finden lassen, die ein Zimmer zur Verfügung stellen können.“
SPD-Gemeinderat Stefan Schiessl hatte auch gegen die Einrichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Hohenthann gestimmt, weil er eine Überforderung der Gemeinde sieht und zu wenig Hilfe von den Verantwortlichen aus der Regierungsebene gegeben ist. "Ein Helferkreis wird unter diesen Umständen noch schwerer zu finden sein, gerade wenn Engagierten teilweise mit Hass begegnet wird. Es ist aber auch nicht die Aufgabe eines Helferkreises die Versäumnisse der Politik in Bayern seit 2014 auszubügeln. Ich bin den Initiatoren und Mitgliedern des Helferkreises von 2014 unendliche dankbar und hoffe, dass sich auch 10 Jahre später ähnlich weltoffene und weitsichtige Hohenthanner finden, die den Flüchtlingen zeigen, dass ihnen hier nicht mit Hass begegnet wird" so Schiessl. Letztendlich war man sich einig, dass man sich dieser Herausforderung trotzdem stellen muss, schon allein, weil diese Menschen nicht freiwillig in unser Land kommen, sondern aus größter Not.