Landshut - pm (08.11.2024) Mia Goller (li.i.B.), Landtagsabgeordnete der Grünen, besuchte vor Kurzem den Verein und ließ sich von den Vorsitzenden Lisa Hinrainer und Kunibert Herzing von der Vereinstätigkeit berichten. „Gut leben bis zuletzt gelingt nur, wenn die Menschen sich schon mitten im Leben mit dem Sterben auseinandersetzen“, erklärte Herzing.
So wurde der Standtort des Hospizvereins ganz bewusst mitten in der Stadt gewählt, um Berührungsängste abzubauen. Zum guten Leben gehöre aber auch eine gute Begleitung und Betreuung in der letzten Lebensphase. Was im Hospiz oder auf der Palliativstation gelinge, sei leider im Seniorenheim oft nicht möglich. Am Lebensende entstehe ein erhöhter Betreuungsbedarf, der mit dem Stellenschlüssel nicht abgedeckt werden kann. Hier setzt die Zeitintensive Betreuung (ZiB) an. Grundlage ist die zusätzliche Anstellung von Pflegefachkräften in Seniorenheimen auf einer Mini-Job-Basis beim Hospizverein. Diese zusätzliche Zeit wird ausschließlich für die palliative Betreuung genutzt.
Mit fünf Seniorenheimen hat sich der Hospizverein Landshut im Jahr 2021 an einem Modellprojekt beteiligt und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. „Die Pflegeheimbewohner fühlen sich gut versorgt, Angehörige sind begeistert, und die Pflegekräfte auf den Stationen wurden entlastet“, so Lisa Hinrainer. „Gleichzeitig werden hohe Kosten gespart, weil es zu weniger Krankenhauseinweisungen und Notarzteinsätzen kommt.“ Herzing ist überzeugt, die ZiB sollte zur Regelversorgung werden. Leider war die Finanzierung durch den Freistaat auf ein Jahr begrenzt.
„Wir können die ZiB durch eigene Mittel und Zuschüsse einer Stiftung zunächst weiterführen, langfristig ist das aber nicht machbar“, bedauert Herzing. Hier sollte der Freistaat befristet einspringen, bis entsprechende Regelungen auf Bundesebene getroffen seien. MdL Goller zeigt sich beeindruckt von der Arbeit und den vielseitigen Angeboten des Hospizvereins Landshut. „Gerne nehme ich den Wunsch zur Finanzierung der Zeitintensiven Pflege mit in meine Arbeit als Landtagsageordnete und werde mit den zuständigen Fachpolitiker*innen reden“, versprach Goller.