Der Arbeitskreis Umwelt Niederbayern: V. l. Dr. Stefan Kluge, Professor Ralph Pütz, Andreas Leichtfuß, Edeltraud Eifler, Georg Niedermaier und Siegfried Ziegler
Prof. Pütz von der Hochschule Landshut ist ein international anerkannter Experte im Bereich Fahrzeugtechnik. Er informierte den CSU-Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung zum Thema: Dieselantriebe mit dem regenerativen Kraftstoff HVO100 im Vergleich zu den Optionen der Elektromobilität.
In seinem Vortrag erläuterte er, dass der moderne Dieselantrieb laut seiner Studie, basierend auf den tatsächlichen Daten eines deutschen Verkehrsunternehmens unschlagbar sei, was die Anschaffungs- und Unterhaltskosten angeht – und das bei vergleichbarer oder gar besserer ökologischer Gesamtbilanz wie die Elektromobilität, wenn der Dieselbus mit HVO100 ( Hydrated Vegetable Oils) betrieben wird. In die ganzheitliche Bilanzierung müssen die Werte aus Fahrzeugherstellung nebst Recycling und Entsorgung, die Kraftstoffbereitstellung und die Instandhaltung zusätzlich zum eigentlichen Fahrbetrieb einfließen, um das tatschliche Öko-Profil zu erhalten.
Die einschlägigen EU-Richtlinien berücksichtigen fehlerhaft nur den Fahrbetrieb. Bei der ökonomischen Analyse müssen dann die Fahrzeugkosten aus Kapitaldienst, Energiekosten und Instandhaltungskosten angesetzt werden, ergänzt um Infrastrukturkosten für alternative Antriebe. Hier sind Fahrzeuge mit dem modernen Dieselantrieb unschlagbar. Bei HVO handelt sich um einen zertifizierten Kraftstoff aus Abfallstoffen, wie gebrauchtes Frittierfett oder Pflanzen- und Speiseölresten, und nicht mit der Nahrungskette konkurrierenden Pflanzenölen.
Prof. Pütz führte aus, dass neben HVO-Diesel auch Bio-CNG und E-Fuels – über Elektrolyse mit regenerativen Energien und CO2 aus der Luft oder Kraftwerken weitere alternative, nachhaltige Antriebsoptionen bestehen, die nur mehr ausgebaut gehören. Er stellte zudem bezüglich des reinen Fahrbetriebs dar, dass moderne Euro VI- und Euro 6d-Diesel mit Partikelfilter die Ansaugluft von Partikeln reinigen, da die Ansaugluft eine höhere Partikelkonzentration aufweist als das Abgas.
Das Fazit lautete, dass zu den politisch motivierten Optionen der E-Mobilität auch der moderne Dieselantrieb mit HVO100 ökologisch ebenbürtig, aber hochsignifikant kostengünstiger ist, was die Politik mit der unverzüglichen Revision einschlägiger EU-Richtlinien wie der Clean Vehicles Directive berücksichtigen muss. Leichtfuß als Mitglied in der Landesvorstandschaft sagte, dass er selten einen so fundierten Vortrag mit dem Für- und Wider gehört hat. Ihm sei es wichtig, sich fundiert zu informieren und anschließend zu entscheiden.
Professor Pütz ist ein wahrer Fachmann auf dem Gebiet, aus Sicht des Arbeitskreises kann man nur dankbar sein, dass er sich die Zeit genommen hat, um mit uns sein Fachwissen zu teilen, so Leichtfuß. Dr. Stefan Kluge ergänzte, dass er mit so vielen Fakten, die alle logisch aufbereitet sind, in dieser Dichte nicht gerechnet habe. Pütz sei hier auf Nachfragen aus dem Publikum sehr genau und auch nachvollziehbar eingegangen, sagte der Bezirksvorsitzende.