Mehr als bis auf den letzten Platz gefüllt war das Zollhaus beim Wahlkampfauftakt der Grünen. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (09.01.2025) Mehr als bis zum letzten Platz war der Saal im Zollhaus gefüllt, als gestern die Grünen im Wahlkreis Landshut/Kelheim zum Auftakt mit ihrer Kandidatin Maria Krieger luden. Knapp 100 Mitglieder und interessierte Gäste der Partei waren dabei. Krieger, die aus dem Riedenburger Brauhaus stammt, einer Brauerei im Altmühltal, die seit 30 Jahren Bio-Bier braut und von 2013 bis 2014 den Bayerischen Brauerbund als Bierkönigin repräsentierte, schritt zu Beginn der Veranstaltung zur Tat und zapfte an.
Gestärkt mit einem frischen Schluck Wittmann Bier leitete die Moderatorin Hannah Jörg in den politischen Teil des Abends über. Den bestritten Maria Krieger, Johannes Becher, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bayerischen Landtag und Franziska Brantner, Bundesvorsitzende der Partei und Parlamentarische Staatssekretärin.
Maria Krieger beim o'zapfn, assistiert durch Franziska Brantner und Johannes Becher.
Maria Krieger leitete ihre Rede mit den Herausforderungen der geopolitischen Großwetterlage ein, in denen Klimaschutz und das Zwei Grad Ziel derzeit untergehen. Statt dessen startet Russland täglich neue Angriffe auf unsere Wirtschaft und Demokratie. Gleichzeitig werden über soziale Medien negative Gefühle geschürt, die die Menschen gezielt desinformieren und verunsichern sollen. Auf der anderen Seite des Atlantiks zieht , so Maria Krieger, mit Trump „die neue Rechte“ ins Weiße Haus ein. „Daher benötigt es bei uns eine Werte geleitete Politik in Deutschland.
Ein wichtiges Thema stellen für Maria Krieger Tierwohl und der ökologischen Landbau dar, denn die Ernährung bildet die Grundlage des Lebens. So soll Bayern eine Quote vom 30 Prozent ökologischem Landbau erreichen.
Auch die Position der Grünen zur Atomkraft stellt sie klar: Während Söder den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg propagiert, halten die Grünen ihr Wort mit einem klaren „Nein“ zur Kernenergie.
Mit grüner Kompetenz wirbt Maria Krieger für die Grünen Ziele.
Auf keinen Fall möchte die Grüne Wahlkreiskandidatin einen Friedrich Merz im Kanzleramt haben, der Steuererleichterungen für Reiche will und gleichzeitig gegen Bürgergeldempfänger hetzt. Viel lieber will sie Robert Habeck als Kanzler, der als Wirtschaftsminister die Blockade der regenerativen Energien aufgebrochen hat und so unser Land unabhängig von Energieimporten gemacht hat.
„Die Lage ist ernst in unserem Nachbarland Österreich, dass ein Rechter mit der Unterstützung der Konservativen Kanzler wird“, warnte der Moosburger Landtagsabgeordnete Johannes Becher. „Davor fürchten wir uns und es ist verdammt Ernst, dass so etwas auch bei uns passieren kann.“
Ewiges Jammern stellt für Becher „Gift“ dar und löst nicht die politischen Probleme unserer Zeit. So hilft es auch nicht, dass sich Söder als Bratwurstesser präsentiert. Mit seiner politischen Rhetorik führt Söder allenfalls Scheindebatten übers Gendern und vegane Ernährung. „Wie er unser Land regiert ist peinlich“, setzte Johannes Becher nach.
Viel wichtiger sind saubere und sichere erneuerbare Energien, die bayerisch sind. Anstatt hier anzupacken haben die Schwarzen und Freien Wähler Windkraft und Stromtrassen vehement verhindert.
Aus dem nahen oberbayerischen Moosburg kam Johannes Becher nach Landshut, um Maria Krieger als Kandidatin zu unterstützen.
Beim Thema Migration kritisierte Johannes Becher die Union, die das Gruselnarrativ der Rechten übernehmen. Denn keine flieht freiwillig aus seinem Land und wer ein Herz hat, der versucht Menschen in Not zu helfen. Vielmehr muss man diesen Menschen die Möglichkeit geben bei uns mit anzupacken und Arbeitsverbote aufheben. Dazu muss vor allem Bürokratie abgebaut werden.
Unter nachhaltiger Politik versteht Johannes Becher verantwortungsvoll an die nächste Generation zu denken. Die, die jetzt geboren werden, erleben das Jahr 2100 und beim Klimaschutz und dem Erreichen des zwei Grad Ziels müssen die Energie- und Wirtschaftspolitik zukunftsorientiert ausgelegt werden.
Gute Nachrichten überbrachte Franziska Brantner aus der Grünen Parteizentrale. Seit dem Ampel-Aus verzeichnete die Partei 25.000 Neueintritte und wuchs somit auf 150.000 Mitglieder an.
Gleichzeitig lobte sie das Engagement ihrer Partei zur Energiewende, die endlich angepackt wurde. Dies wurde auch endlich Zeit, als Putin die Gaslieferungen stoppte und die Gasspeicher leer waren. So schaffte es Robert Habeck das Land unabhängiger von importieren Energien zu machen. Ein klares „Nein“ erteilte Franziska Brantner einem zurück zur Kernenergie. Statt dessen setzen die Grünen auf den Aufbau eines Wasserstoffnetzes für die nächste Generation.
Für solche Investitionen wird Planungssicherheit benötigt, um in die Substanz unseres Landes zu investieren, in Gleise, Straßen, Schulen und Kitas. Dazu benötigt es jetzt Milliarden, wenn verzögert wird, wird es noch teurer. Dazu benötigt es vor allem eine Reform der Schuldenbremse. Die FDP hat dazu, gefolgt von der Union, das schlechteste Programm, so Franziska Brantner.
Für die grüne Bundesvorsitzende Franziska Brantner stellt die Energiewende einen klaren Erfolg grüner Bundespolitik dar.
Zum Erreichen der Ziele muss Deutschland schneller digital werden, durch den Ausbau der Netze muss Energie bezahlbar bleiben, die Mietpreisbremse muss verlängert und billigeres Bauen durch das Abschaffen von Vorschriften ermöglicht werden. Auch die Reichsten der Reichen sollen sich finanziell stärker beteiligen, weshalb Brantner für eine einprozentige Milliardärssteuer eintritt.
Die Bundesvorsitzende warnte vor Schwarz/Rot im Bundestag und führte Dobrinth, Ramsauer und Scheuer als „Aussitzer“ der Verkehrswende an. Die Grünen wollen am Klimaschutz festhalten und dazu gehören auch das Deutschland-Ticket und klimafreundliches Heizen, das bei Modernisierungen mit Förderungen belohnt wird.
Eindringlich warnte Franziska Brantner vor Putin, der sein Imperium wieder beleben will. Dazu muss der Frieden in Europa bewahrt werden. „Wir stehen für Frieden in Freiheit in Europa“, versprach die Abgeordnete. Dafür lohnt es sich jetzt auf die Straße zu gehen und Wahlkampf zu machen, motivierte sie die Grünen im Zollhaus.