Nach der CSU wurde die AfD zweitstärkste Kraft bei den Zweitstimmen in der Stadt Landshut. - Grafiken: W. Götz
Landshut – gw (24.02.2025) Mit einem Plus von 7,2 Prozent bei den Zweitstimmen geht die AfD mit deutlichen Zugewinnen aus der Bundestagswahl heraus. Bei den Erststimmen gaben 16,3 Prozent der Wähler der in Landshut weitgehendst unbekannten AfD-Direktkandidatin Elena Fritz ihr Kreuz. Eine absolute AfD-Hochburg befindet sich nördlich des Bahnhofs im Wahlbezirk 27 „Kindertagesstätte Kastanienburg“. Hier ging mit 48,2 Prozent der Zweitstimmen fast eine absolute Mehrheit an die AfD.
Während die Freien Wähler und die FDP bei den Zweitstimmen starke Verluste hinnehmen mussten, waren die AfD und die Linken die Gewinner.
Die AfD konnte in der Stadt Landshut in insgesamt 19 von 60 Wahllokalen die Mehrheit vor der CSU holen. So lagen weitere Hochburgen im Wahllokal „Grundschule St. Peter und Paul“ mit 34,3 Prozent, in der „Mittelschule St. Wolfgang I“ mit 34,2 Prozent und in der „Staatlichen Berufschule II“ mit 31,9 Prozent. Bei den 25 Briefwahlbezirken errang die Partei ein eher unterdurchschnittliches Ergebnis hinter der CSU der SPD, den Grünen und auch den Freien Wählern.
Bei den letzten drei Bundestagswahlen blieb die CSU weitgehenst konstant, Die Grünen, Die Linke und die AfD legten bei den Zweitstimmen zu.
Das Direktmandat für Berlin sicherte sich wieder Florian Oßner (CSU) mit 32,5 Prozent. Auf Platz zwei folgt Elena Fritz (AfD) mit 16,3 Prozent vor Maria Krieger (Grüne) mit 12,9 Prozent. Anja König (SPD) erreichte 12,6 Prozent vor Landrat Peter Dreier, der mit nur 12,4 Prozent erst auf Rang fünf folgt. Insgesamt haben es die Freien Wähler nicht geschafft, mit drei Direktmandaten den Einzug in den Bundestag zu schaffen.
Die mit Infoständen im Wahlkampf stark vertretene ÖDP kam nur auf 0,5 Prozent, während das Bündnis Sahra Wagenknecht auf 3,6 Prozent und die Tierschutzpartei 1 Prozent erzielten.
MdB Nicole Bauer warb bis zuletzt am Infostand für ihre Partei, die FDP. Doch für einen Wiedereinzug in den Bundestag wurde die 5-Prozent-Hürde verfehlt. - Foto: W. Götz
Die Wahlbeteiligung lag in Landshut mit 80,5 Prozent um 5,3 Prozent höher als im Jahr 2021.
Bei ihrer Zusammenkunft am Wahlabend im „Nepomuk“ kommentierten die Grünen das Ergebnis der AfD als „erschreckend“. Mehr denn je seien jetzt die Demokratischen Parteien aufgerufen, eine stabile Koalition in Berlin zu bilden und Ministerposten mit starken Persönlichkeiten zu besetzen.
Am Wahlabend verfolgten die Grünen die Stellungnahme ihres Spitzenkandidaten Robert Habeck und nannten das Abscheiden der AfD "erschreckend". - Foto: W. Götz
„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, kommentierte Günter Straßberger, Fraktionsvorsitzender der AfD im Landshuter Rathaus, die gestrige Wahl und für Bayern wünscht er sich künftig AfD-Stimmen, wie in den Ost-Bundesländern der Republik. „Dass es für uns gut läuft, haben wir schon an den Infoständen gemerkt, als die Leute auf uns zugingen“, so Straßberger. Er ist sich auch sicher, dass die Direktkandidatin Elena Fritz bei künftigen Wahlen noch bessere Ergebnisse bekommt, wobei es immer schwierig sei, den ersten Platz der CSU zu überholen.
SPD-Kandidatin Anja König bei ihrer Stimmabgabe am Sonntag.
Mit ihrem persönlichen Ergebnis ist Direktkandidatin Anja König von der SPD zufrieden. Es liegt über dem bayernweiten Schnitt. So bewertet sie ihr Abscheiden und das der SPD als eine gute Ausgangslage zur Kommunalwahl im nächsten Jahr. Sorge bereitet ihr die Stimmverdoppelung der AfD. „Hier müssen wir uns in Niederbayern eine Strategie gegen die AfD überlegen und die Wähler besser aufklären, welche Ziele die AfD tatsächlich verfolgt.“ Was eine große Koalition in Berlin anbelangt, zeigt sich Anja König skeptisch, ob ihre Partei diese unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz eingehen soll. Dazu werde es noch zu einer Mitgliederbefragung innerhalb der Partei kommen.