Ohne prominente Wahlhelfer bestritt der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler, Thomas Huber (hier im Bild am Rednerpult), am Mitwochabend im Gasthaus Rahbauer, Weihbüchl, vor 70 Besuchern sein Wahlkampffinale. Wie bei den drei Versammnlungen zuvor vermied der seit Freitag 40-jährige FW-Kandidat erneut jeden Angriff auf seine Mitbewerber, obwohl er vom CSU-Kandidaten Markus Hunger mehrmals direkt attackiert wurde. FW-Ortsvereinsvorsitzender Stefan Gnosa stellte den Kandidaten kurz und bündig wie folgt vor: "Thomas Huber bringt Idealismus mit, er weiß, wie man als Bürgermeister mit Geld umgehen muß und er ist ein ausgewiesener Bauexperte, dem man nichts vormachen kann."
In den vier Versammlungen hätten ca. 450 Kumhausener den Kandidaten persönlich erleben können. Huber sei von Kindesbeinen an an fest im Vereinsleben der Gemeinde verwurzelt, er sei ein aktiver Feuerwehrmann und er stehe zum Sportverein.
In ca. 40 Minuten trug dann Thomas Huber sein Wahlprogramm vor, das sich in erster auf Sofortmaßnahmen bezog. Ganz oben steht bei Huber die Sanierung der 1974 erbauten Volksschule. Diese Schule - heute nur mehr Grundschule - sei heute "schlichtweg eine Katastrophe" mit großen Mängeln im Brandschutz und bei den Fluchtwegen. Fassade, Decken, Dach, Fenster, Heizung, alles sei dringend sanierungsbedürftig. Drei Milionen Euro will dafür Huber sofort in die Hand nehmen und mit Lehrern, Eltern und Schverständigen der Regierung ein Konzept entwickeln. Dabei sei eine Million Euro an Zuschüssen zu erwarten.
Bildtext. Gern sucht der Staatlich geprüfte Bautechniker und 3. Bürgermeister Thomas Huber (40) das direkte Gespräch mit den Mitmenschen, auch am Stammtisch.
Die Turnhalle sei da noch nicht dabei. Hier schwebt Thomas Huber eine Mehrzweckhalle wie in Bodenkirchen vor. Diese habe in der Tat lediglich 2,2 Millionen Euro gekostet (was CSU-Kandidat Hunger mehrmals anzweifelte). Die jetzige Halle. so Huber, sei "völlig überbelegt". Eine neue Mehrzweckhalle sollte aus der Sicht von Huber ein "vielseitiger Treff für die ganze Gemeinde" werden.
Die 5160 Einwohner große Gemeinde sieht der FW-Bürgermeisterkandidat finanziell gut gerüstet. 1,4 Millionen Euro Schulden (pro Kopf 288 Euro) stünden über 5 Millionen Euro auf der Habenseite gegenüber. Der Beginn der Schulsanierung sei sogar bereits im Haushaltsplan 2012 vorgesehen.
Bei der Internetversorgung setzt Huber im Gegensatz zum CSU-Bewerber Hunger auf den Breitbandausbau mit Glasfaser. Freilich könne er einen lückenlosen Ausbau wie im (steinreichen) Essenbach nicht versprechen. An der B 15 will Huber ein neues Gewerbegebiet ausweisen, um die Einnahmen aus der Gewerbesteuer zu stabilisieren. Diese habe in den letzten Jahren jeweils nur ca. 600 000 Euro eingebracht. Nur 2011 habe es einen "Ausreißer nach oben" (1,2 Mio. Euro) gegeben.
Deutlich kürzer treten will ein Bürgermeister Huber bei den Baugebieten. Er will nur mehr kleinere Baugebiete ausweisen, um die Integration der Neubürger zu erleichtern. Beim Verkehr sieht Thomas Huber eine größere Chance, dass die geplante Landshuter Westtangente übr die B 11 hinweg Richtung Hachelstuhl bis zur B 15 weitegebaut wird. Die B 15 neu werde andererseits die jetzige Generation bis Geisenhausen und weiter bis zur A 94 wohl nicht mehr erleben.
Eine Lösung will Huber endlich auch für den zu schmalen Gehweg von alten zum neuen Rathaus suchen. Dort sei es schon mehrmals zu sehr brenzligen Situationen gekommen, weil dieser Gehweg auch von Radfahrern benutzt werde.
Leidenschaftlich bekannte sich Thomas Huber zum Ehrenamt. Die Jugendarbeit (Jugendtreff) will er ebenso fortsetzen wie die Seniorenarbeit, wobei Huber namentlich den Seniorenbeauftagten Franz Bauer besonders lobte. Eine Eirnichtung für echtes, betreuter Wohnen schwebt Thomas Huber vor. Als vorbildliche Beispiele nannte er die Seniorenresidenz in Pfettrach und das Landshuter Matthäusstift, wo man jeweils auch viele Zusatzleistungen in Anspruch nehmen könne.
Die Bürgerbeteiligung soll bei einem Bürgermeister Huber einen höheren Stellenwert bekommen. Alle Sitzungsprotokolle des Gemeinderats will Huber als Rathauschef in die Homepage der Gemeinde stellen.
Ein größeres Thema war noch das brachliegende Druckereigelände in Hohenegglkofen. Laut Huber "ein Schandfleck" seit Jahren". Nach und nach sollen dort 30 Baugrundstücke erschlossen und verkauft werden. In der anschließenden Diskussion wurde auch nach Altlasten auf dem Druckereigelände gefragt. Huber stellte als Bauexperte klar, dass die Umsetzung des Bebauungsplans der Gemeinde nichts kosten dürfe.
Fazit. Die Stimmung ist bei den Freien Wählern durchaus optimistisch. Thomas Huber hat den Wahlkampf fast im Alleingang bestritten. Er hat die Namen der Mitbewerber nie in den Mund genommen , geschweige denn persönlich oder thematisch angegriffen. Auch den Amtsinhaber kritisierte der 2. Bürgermeister nie. Von Gegnern wird Hubers letzter Flyer kritisiert, wo er sich mit Feuerwehrmännern in Uniform abbilden ließ. Das sei nicht zulässig, heißt es aus den Reihen der CSU. und etwas befremdet hat ein Huber-Interview mit einer Journalistin aus dem fernen Passau über Kumhausener Probleme.