
Die Kandidierenden von Listenplatz 1 bis 17, mit denen die Grünen in den Stadtratswahlkampf ziehen. - Foto: privat
Landshut – gw (24.10.2025) Am Samstag, 18. Oktober, kam es zur großen Zusammenkunft der Grünen ab 10 Uhr im Zeughaus. Auf der Agenda stand die Aufstellung der Stadtratsliste für die Kommunalwahl am Sonntag, 8. März 2026. Es gibt viele „Neue“ die sich für die 44 Sitze im Stadtrat bewerben. Einige Mandatsträger verzichten auf eine erneute Kandidatur, darunter Dr. Thomas Keyßner.
Dr. Thomas Keyßner gehört fast seit 30 Jahren dem Stadtrat an und macht nun Platz für frische neue Ideen, auch seine Frau Regina – sie gehört seit 2018 dem Gremium an – tritt nicht mehr an. Das gleiche gilt für Prof. Dr. Frank Palme der zwei Legislaturen vor allem im Verkehrssenat aktiv war und für Pascal Pohl. Sigi Hagl, 2020 Kandidatin für das Amt der Oberbürgermeisterin, kandidiert nicht mehr auf den vorderen Rängen, sondern schließt die Kandidatenliste auf Platz 44.

Vorstandssprecherin Hannah Jörg begrüßte und erläuterte das Prozedere zur Wahl. - Fotos: W. Götz
Die Prozedur die Stadtratsliste aufzustellen, unterliegt bei den Grünen einem hoch demokratischen Prozess, bei dem sich Bewerber vorstellen und sich für die verschiedenen Listenplätze bewerben, um dann in geheimer Wahl darüber abzustimmen. Das alles zieht sich über mehrere Stunden hin und berücksichtigt insbesondere eine ausgewogene Liste, auf der Frauen als auch Männer in Gleichgewicht vertreten sind.

Dr. Thomas Keyßner (vorne) kandidiert zwar nicht mehr für den Landshuter Stadtrat. Die Partei unterstützt er wo er kann.
Hannah Jörg, Sprecherin des Vorstands des Kreisverbandes Landshut Stadt der Grünen, eröffnete die Versammlung mit einem „Hier für Wir“, dem Slogan, mit dem die Partei in den Kommunalwahlkampf zieht. Vor sechs Monaten wurde bereits Christoph Rabl einstimmig zum Oberbürgermeisterkandidat gekürt, nun geht es um die Liste für den Stadtrat mit Bürgern aus den verschiedensten Berufs- und Altersgruppen. „Politik soll verbinden und nicht spalten“, mahne Hannah Jörg, weshalb alle Bürger gut von der Politik vertreten sein sollen.
Platz 1: Iris Haas
2018 trat Iris Haas den Grünen bei, wurde kurz darauf 2020 in den Stadtrat gewählt. Gleichzeitig schafften es die Grünen die stärkste Fraktion im Rathaus zu stellen. Viel hat sie seitdem erlebt, aber nun steht die Stadt bei sinkenden Einnahmen vor einem Sanierungsstau von 200 Millionen Euro für Schulen und Kitas. Die Schließung der Jugendherberge im Ottonianum konnte leider nicht abgewendet werden und im ÖPNV hat sich in der Bustaktung nichts verbessert. Kritik übt Iris Haas, dass weiterhin Planungsmittel in den Bau der Westtangente gesteckt werden, für deren Bau kein Geld zur Verfügung steht. Besser wäre es mehr Geld in den Unterhalt maroder Straßen zu stecken. Einen Erfolg grüner Stadtpolitik sieht sie im Klimaschutz und beim Stadttheater. Hier haben die Grünen schon immer favorisiert, zuerst den Neubau zu erstellen und dann zu sanieren.
Platz 2: Christoph Rabl
„Wir müssen jetzt die Bäume pflanzen, die wir in 30 bis 40 Jahren benötigen“, so Christoph Rabl, Oberbürgermeisterkandidat der Grünen. Er will für Landshut zukunftsweisende Politik betreiben, die vor allem den Klimaschutz berücksichtigt. Sein Ziel lautet mit 10 plus X Plätze in den Stadtrat einzuziehen und als OB-Kandidat in die Stichwahl zu kommen, um dann der erste grüne OB in Niederbayern zu werden, den „Landshuts Zukunft braucht uns.“
Platz 3: Julia Oberland
Julia Oberland stammt aus dem Landkreis Traunstein. Die Landschaftsplanerin wohnt seit 2010 in Landshut und gehört seit 2023 dem grünen Vorstand an. Wachstum, Klima, Verkehr und Mieten nennt sie bespielhaft als die großen Herausforderungen und Chancen für die nächsten Jahre. Dazu will sie eine Brücke zwischen Ökonomie und Ökologie bauen, um im Team mit Respekt zueinander Lösungen zu finden, die auch in den nächsten Jahrzehnten für Landshut Bestand haben.
Platz 4: Sebastian Brückner Kiss
Seit fünf Jahren ist Sebastian Brückner Kiss in Landshut zu Hause und fühlt sich wohl. Damit das so bleibt, möchte er die Stadtpolitik nicht der Spezlwirtschaft der Konservativen überlassen. Als Richter hat er eine spezielle Sichtweise für die Zukunftsstrategien der Stadt: „Bevor man politisch urteilt, muss man Akten lesen.“ Für ihn stellt sich die Frage, „In welchem Landshut soll mein Kind aufwachsen?“ Zwei Punkte liegen ihm besonders am Herzen: Die Isar zu beleben und weniger Verkehr in der Neustadt.
Platz 5: Hedwig Borgmann
„Umwelt ist nicht alles, aber ohne Umwelt ist alles nichts“, zitierte Hedwig Borgmann (seit 2018 im Stadtrat) einen alten grünen Slogan. Ihre Kritik galt der Umweltpolitik in Berlin und in der Stadt Landshut. Die Zertifizierung „Biostadt“ und Ökoregion stehen wegen Einsparungen vor dem Aus und das Umweltzentrum soll geschlossen werden. Für die Zukunft benötigt es ein Abkühlen der Innenstadt, was den Bürgern und dem Handel nutzt und zudem eine Energie- und Wärmewende, ein Klimaanpassungskonzept, einen Hitzeaktionsplan, ein Energiemonitoring und ein Entsiegeln von Flächen. Hedwig Borgmanns Mahnung gilt auch der politischen Zusammenarbeit: „Wir dürfen uns in Landshut nicht durch Hetzer auseinanderbringen lassen.“
Platz 6: Rudi Ruhland
Rudi Ruhland lebt im Stadtteil Achdorf und erinnert sich noch sehr gut an die Sturzflut im Jahr 2022, als der Roßbach über die Ufer trat. Daher macht er sich für einen funktionierenden Hochwasserschutz stark und für eine Isar „als lebendiges Wesen“. Er wünscht sich eine Stadt mit kurzen Wegen und einem Halbstunden-Takt im ÖPNV mit einem gleichzeitigen Ausbau der Fahrradwege und – achsen.
Platz 7: Elke Rümmelein
„Wir müssen unser Knowhow 44 Mal zu Verfügung stellen“ motivierte Elke Rümmelein ihre Mitstreitenden für den Wahlkampf. „Energie“ ist „mein“ Thema im Werksenat. Denn um regenerative Energien ins Netz zu bringen, muss das Leitungsnetz angepasst werden. Solaranlegen beispielsweise abzuriegeln, führt am Ziel der Energiewende vorbei. Das Angebot des ÖPNV, in dem es kein digitales Ticket gibt, nannte sie „absurd“. Elke Rümmelein möchte im Konsens die Stadt entwickeln, etwa mit Stammtischen für Energie und Klima, für den Verkehrsverbund oder den Zweckverband Rettung und Feuerwehr.
Platz 8: Tobias Weger Behl
Für den Realschullehrer (Deutsch, Kunst, Werken) steht Jugendarbeit schon immer vorne an, wie im BDKJ, dem Stadtjugendring und im Pfarrgemeinderat und arbeitet als „Vollbluthochzeiterer´´“ im Beirat der Förderer mit. Im Stadtrat gehört er dem Sozial- und Jugendausschuss, sowie dem Dultsenat an. So sagt er ganz klar: Familien müssen sich die Dult leisten können“ und „ein zusätzlicher Christkindlmarkt gehört in die Freyung“. Politisch will er in Landshut Historisches bewahren, eine klimagerechte Stadt entwickeln und wünscht, dass das Programm Step 2040 aktiv und zeitnah umgesetzt wird. „Leider“, so Weger Behl, „konnten wir die Jugendherberge nicht retten, die nun in Landshut fehlt“.
Platz 9: Ingrid Ruhland
Ingrid Ruhland lebt schon seit 20 Jahren in Landshut, arbeitet bei der AWO und engagiert sich bei den Grünen, da deren Politik ihre Werte widerspiegelt. Wichtig sind ihr dabei die gegenseitige Wertschätzung in einer Kommunalpolitik, die den Alltag der Bürger entscheidet. Klimaziele sind ihr dabei besonders wichtig.
Platz 10: Stefan Gruber
„Politik heißt abwägen, was können wir uns leisten und was nicht“, erklärt Stefan Gruber und weiter: Der städtische Haushalt bedeutet Politik machen mit Zahlen“. In Sachen Stadttheater freut es ihn, dass die grüne Idee, erst den Neubau zu realisieren und dann zu sanieren, nun aufgegriffen wird. Das Theaterzelt hat nur eine begrenzte Restlaufzeit und gerade Landshut als Oberzentrum darf den Zweckverband des niederbayerischen Städtetheaters nicht gefährden. Die Klinikfusion nennt Gruber einen „guten Weg, ein grünes Ziel und einen vollen Erfolg“.
Patz 11: Anita Gromotka
Als Betreiberin des „Frisch und Fein“ in der Inneren Münchner Straße steht Anita Gromotka für Biolebensmittel ein und pflegt den direkten Kontakt zu den Erzeugern. Die begeisterte Radfahrerin ist Mutter von zwei Eishockeybuben und pflegt dadurch eine direkte Nähe zum EVL und dessen Nachwuchsarbeit.
Platz 12: Robert Fuchsgruber
Der Geschäftsführer für Finanztechnologie war schon immer ein politischer Mensch. Bei der CSU fand er nicht die passende Heimat, so dass er sich nun parteifrei engagiert. Der Wirtschaftler und Zahlenmensch sieht für sich mit den Grünen die beste Schnittmenge und hat die schwierige Haushaltslage der Stadt im Blick. Für ihn bedeutet „die Umwelt zu erhalten, die Zukunft zu erhalten“. Politik, so Fuchsgruber wächst aus Vertrauen heraus, aber leider wählen zu viele eine Partei, die unwählbar ist.“
Platz 13: Petra Zander
Erst im Februar trat Petra Zander den Grünen bei. Als selbständige Volkswirtin weiß sie, dass ein Unternehmen gesunde Finanzen und Mitarbeiter benötigt. Selbst beschreibt sie sich als „Petra der Fels in der Brandung und als Zander der Gutfisch“.
Die Kandidatinnen und Kandidaten 14 bis 44
14 Rüsch Detlef
15 Pollard Laura
16 Cina Marek
17 Thaqi Albina
18 Decker Jochen
19 Isabel Käsbauer
20 Hoffmann Gerald
21 Höppner Susanne
22 Meisl Emil
23 Blumenthal Lena
24 Staudinger Simon
25 Bartz Moni
26 Klein Christian
27 Corall Birgit
28 Günzel Christian
29 Dr. Strasser Theresia
30 Bartha Ingo
31 Fackelmann Gertrud
32 Herzing Kunibert
33 Koch Anke
34 Bartz Stefan
35 von Malottki Heike
36 Huber Karl Heinz
37 Prof. Dr. Jörg Hannah
38 Scheuermann Markus
39 Strasser Elisabeth
40 Schosser Ferdinand
41 Maier Petra
42 Hutzenthaler Philipp
43 Dr. Hartmann Simone
44 Hagl Sigi

