Das Biomasseheizkraftwerk (BMHKW) erhält diese Woche einen neuen Kamin. Die Stahlstruktur des alten Kamins aus dem Jahr 1989 wies erhebliche Korrosionsschäden auf, so dass dieser durch einen neuen ersetzt werden muss. Die Vorbereitungsarbeiten dazu haben diesen Montag begonnen. Diesen Donnerstag, 11. Dezember, wird der neue Kamin angeliefert und mit Hilfe zweier Kräne aufgestellt. Während der Anschlussarbeiten kommt der Reservelastkessel zum Einsatz, der für drei Tage die Wärmeerzeugung sicherstellt.
Die Maßnahme kostet rund 60.000 Euro und war in der Betrachtung von 2011 zur Umrüstung der Müllverbrennungsanlage (MVA) in ein BMHKW ursprünglich nicht einkalkuliert worden. Die Wirtschaftlichkeit des großangelegten Projekts sehen die Stadtwerke nach wie vor gegeben. Wie mehrfach berichtet, rechnen die Stadtwerke allerdings nach einer im Oktober 2012 überrechneten Prognose fünf Jahre später mit Gewinnen, als es bei der Vorprojektplanung in 2011 angenommen wurde.
Das BMHKW ist für die Stadt Landshut ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes. Der Anteil an regenerativer Eigenstromerzeugung steigt mit dem BMHKW um vier Prozent. Durch die Folgenutzung der ehemaligen MVA als Biomasseheizkraftwerk kann neben EEG-Strom (18,7 GWh/Jahr) über die so genannte Kraft-Wärme-Kopplung auch die Wärmenutzung erfolgen. Bis zu 4.000 Haushalte können in Landshut rein rechnerisch bei einer Wärmeabgabe von rund 61 Gigawattstunden pro Jahr mit der Fernwärme aus dem BMHKW versorgt werden. Beheizt wird der Ofen ausschließlich mit holzigem Grüngut und Material aus der Landschaftspflege. Der komplette Brennstoffbedarf von 65.000 Tonnen jährlich ist durch Verträge mit Großlieferanten aus der Region gesichert.