Der Arbeitsauftrag besteht darin, wilde Wiesen noch verbessern.
Landshut - pm (13.10.2023) Die Regierung von Niederbayern hat das Projekt „Blütezeit Landshut“ ins Leben gerufen, das vom Landschaftspflegeverband Landshut (LPV) betreut wird. Es handelt sich hierbei um eine maßnahmenbegleitende Öffentlichkeitsarbeit, zur Erhöhung von Akzeptanz und Verständnis der Landschaftspflegemaßnahmen im Stadtgebiet.
Unser städtischer Lebensraum soll weiter zum Erblühen gebracht werden, auch um dem Artenschwund und dem Rückgang der Insektenvielfalt entgegenzuwirken.
Ziel des Projekts ist es auch, den Teilnehmer*innen zu vermitteln, wie schützenswert der “Lebensraum Wiese“ ist, um so auch dem Rückgang der Biodiversität entgegenzusteuern. Der LPV Geschäftsführer, Tobias Lermer, engagierte diese Woche zur Begehung der Blühflächen am Finanzamtsgelände die sehr sachkundige Umweltpädagogin, Lisa Fleischmann. Auch die Amtsleiterin des Finanzamts Landshuts, Frau Dr. Sabine Mock, unterstützt diese Maßnahmen.
Der Mensch behütet und bewahrt nur, was er kennt, wofür er einen Blick und ein Bewusstsein hat: Das gilt gerade für die Natur, die Vielfalt, Buntheit an Arten von Flora und Fauna der Heimat.
Im Sommer traf sich nun die Gruppe erstmals zum Bestaunen und Entdecken der Pflanzenfülle auf der Wiese. Das Projekt besteht aus drei Modulen. Inhalt dieser Herbsteinheit war nun die Betrachtung der Samen, deren Vielfalt an Farben und Formen, vor allem aber, deren Bedeutung für Artenreichtum und die Biodiversität der Zukunft. Kleine Experimente wurden durchgeführt, um Einblick in die ausgeklügelten Transportmöglichkeiten von Samen und Saaten, welche die Evolution hervorgebracht hat, zu bekommen. Ein Blick durch das Mikroskop auf die Samen ließ nicht nur deren Schönheit erkennen, sondern macht klar, dass jedes Korn ein Wunder ist!
Im zweiten Teil führte die Botanikerin in die Welt der Wildbienen ein. Diese sind vor allem für ihre Bestäubungsleistung wichtig für ganze Ökosysteme. Etwa 30 Prozent aller Wildbienen-Arten sind auf bestimmte Pflanzen spezialisiert und sammeln nur bei diesen Pollen. Umgekehrt haben sich im Lauf der Fortentwicklung auch bestimmte Blüten an “ihre“ Wildbienen angepasst. Die Bestäubung früh im Jahr blühender Obstgehölze, unsere Nahrungsmittel, erfolgt fast ausschließlich durch Wildbienen und andere Insekten. Die Honigbiene, fliegt zu der Zeit noch nicht in ausreichendem Maß.
Als Arbeitsauftrag wurde mitgenommen, was an der „Wilden Wiese“ noch verbessert werden kann, um sie als Lebensraum für Insekten, für bedrohte Wildbienen weiter zu optimieren und attraktiv zu halten. Dieses Naturprojekt verdeutlicht die Nützlichkeit und Wichtigkeit der Artenvielfalt und ist ein Weckruf an uns Menschen. Im Winter und Frühjahr 2024 wird die Veranstaltungsreihe weitergeführt.