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Brückenbauer, die Brücken bauen: Staatliches Bauamt zu Besuch an der Grundschule Furth

schulbesuch furth

Referendar Alexander Nöst (l.) und Abteilungsleiter Thomas Ruhland besuchten die Drittklässler der Grundschule Furth. - Fotos: Thomas Gärtner

Landshut/Furth - pm (15.12.2025) "Ist es schwer, eine Brücke zu bauen?" - diese Frage stellten die Drittklässler der Grundschule Furth Thomas Ruhland, Abteilungsleiter für den Konstruktiven Ingenieurbau am Staatlichen Bauamt Landshut. Ruhland ist mit seinen 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für rund 600 Brücken und 100 Ingenieurbauwerke - etwa Lärmschutzwände - zuständig und damit ein echter Brückenfachmann.

Die Drittklässler beschäftigen sich im Heimat- und Sachunterricht mit dem Thema Brücken. Die Lehrerinnen Julia Höchbauer und Lisa Hohenester hatten die Idee, einen Experten einzuladen. Ruhland war mit Referendar Alexander Nöst an die Grundschule gekommen. „Jede Brücke ist eine Herausforderung“, erklärte Ruhland den Schülerinnen und Schülern. Schließlich gebe es nicht nur Brücken über Straßen, sondern auch über Flüsse, Täler oder Bahngleise. Abhängig davon, welches Hindernis überwunden werden soll und welche Bedingungen vor Ort herrschen, braucht es unterschiedliche Brückentypen.

schulbesuch zwei furth

Die Drittklässler lauschten interessiert den Erklärungen von Alexander Nöst. 

Nöst stellte beispielhaft Balken-, Hänge- und Bogenbrücken vor. Er erläuterte den Kindern auch, dass eine Brücke mindestens zwei Meter lang sein muss. Bei geringerer Spannweite sprechen Fachleute von einem Durchlass. Noch spannender fanden die Drittklässler die Frage nach der längsten Brücke der Welt. Diese ist die Große Brücke Danyang–Kunshan in China mit einer beeindruckenden Länge von 164 Kilometern. Die älteste noch erhaltene Brücke Deutschlands ist die Steinerne Brücke über die Donau in Regensburg. Sie wurde zwischen 1135 und 1146 erbaut, berichtete Nöst.

Ruhland ergänzte, dass heutige Brücken für eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren ausgelegt werden. Für Begeisterung sorgte auch die Information, dass Brücken „Noten“ bekommen. Anders als in der Schule, wo die Noten von 1 bis 6 reichen, werden Brücken mit Zustandsnoten von 1 bis 4 bewertet. Note 1 bedeutet „einwandfreier Zustand“, Note 4 „Einsturzgefahr“ – dann muss die Brücke gesperrt werden. Im Zuständigkeitsbereich des Staatlichen Bauamts befindet sich derzeit jedoch keine Brücke in einem derart schlechten Zustand. Ruhland berichtete außerdem von den beiden Brücken über die Kleine und die Große Isar in Landshut, die nacheinander neugebaut werden.

Unter anderem erzählte er, dass Taucher die Pfeiler unter Wasser betoniert haben und dass die Betonage des Überbaus kürzlich 20 Stunden am Stück gedauert hat. Die Schülerinnen und Schüler hörten gebannt zu und bekamen ein Gefühl dafür, wie komplex der Bau einer Brücke ist. Weil Planung und Bau einer Brücke oft Jahre dauern, wollten die Kinder zum Abschluss wissen, wer das eigentlich bezahlt. Ruhland erklärte, dass das Staatliche Bauamt im Auftrag des Freistaats Bayern und der Bundesrepublik Deutschland baut – also für alle.

Jeder darf über die Brücken gehen und fahren, deshalb werden sie von der Gemeinschaft finanziert. Auch wenn es noch dauert, bis die Drittklässler über ihren beruflichen Weg nachdenken müssen, nutzten Ruhland und Nöst die Gelegenheit, für die Arbeit beim Staatlichen Bauamt zu werben. Ihre Begeisterung für das Thema Brücken sprang während der zwei Unterrichtsstunden auf die Schülerinnen und Schüler über.

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