Landshut - pm (04.11.2025) Kein Wegducken, kein Herumreden. Hier hat jemand laut geschrien – aber nicht, weil er Lösungen hat, sondern weil er hofft, mit Angst und Ressentiments Beifall zu bekommen. Das ist keine verantwortungsvolle Politik, das ist billige Panikmache. Wer so schreibt, füttert diffuse Bauchgefühle statt Fakten. Früher nannte man so etwas Stammtischparolen – heute nennt man es populistische Lautstärke ohne Fundament.
Ja, Fahrraddiebstähle sind ein ernstes Thema. Ja, unsere Polizei verdient Unterstützung. Aber wer daraus ein Untergangsszenario strickt, greift nicht zur Wahrheit, sondern zur Dramatisierung, um Unsicherheit zu schüren. Das ist billig.
Eine Stadt wird nicht sicherer, indem man Angst streut – Sicherheit entsteht durch solide Arbeit, klare Regeln und einen nüchternen Blick auf die Realität, nicht durch betreutes Aufregen.
Und dann dieses schleichende Gift im Text: „Integration“ und „Sozialarbeit“ als Ursache für Kriminalität hinzustellen, ist ein altbekanntes Spiel. Zuerst werden Probleme pauschalisiert, dann implizit Menschen mit Migrationsgeschichte unter Generalverdacht gestellt – ohne es offen zu sagen, aber klar genug, damit die richtigen Köpfe nicken. Früher hielt man so etwas für schäbig. Heute nennt man es „latenten Rassismus“.
Wer Integration diskreditiert, verwechselt Tradition mit Abschottung und vergisst, dass Zusammenhalt und Ordnung immer aus Verantwortung und Fairness entstanden sind, nicht aus Spaltung.
Sicherheit war nie ein Schlagwort für Wahlkampfzettel. Sicherheit war immer ein Handwerk: Polizei stärken, Justiz befähigen, Prävention fördern, klare Konsequenzen ziehen – aber auch gesellschaftlichen Zusammenhalt pflegen. So hat man es generationenlang gemacht, und so funktioniert es auch heute.
Wer stattdessen fordert, Menschen „wieder aus dem Land zu werfen“, spricht nicht von Recht und Gesetz, sondern von Sündenbockpolitik. Das hat unsere Gesellschaft noch nie vorangebracht.
Wer wirklich Verantwortung übernimmt, baut Brücken, schafft Strukturen, stärkt staatliche Organe und fordert gleichzeitig Bürgerpflicht ein. Wer nur Parolen ruft und die Ängste der Menschen schürt, hofft nicht auf Ordnung – er hofft auf Applaus. Landshut braucht keine Schreihälse, sondern Macher. Keine Hetzvokabeln, sondern solide Maßnahmen. Haltung, nicht Hysterie.
Sicherheit ist kein Gefühlsspiel. Sicherheit entsteht durch Arbeit, nicht durch Worte. Wer das vergisst, der will nicht schützen – der will spalten. Und spalten war noch nie ein Rezept, mit dem man eine Stadt stark und sicher gemacht hat. Hier in Bayern wissen wir: Stärke kommt aus Charakter, Konsequenz und Gemeinschaft – nicht aus Lautstärke und Schuldzuweisungen.
gez.: R. Austrup

